Evol | Email

Entdeckungen von 1991 – 2009

 

1991 – Entdeckung von unterirdischen Gängen und Räumen in Kairo

Beim Ausbau der Kairoer U-Bahn, der 1991 in Angriff genommen wurde und der vom französischen Ingenieur und Professor Jean Kérisel als Berater begleitet wurde, stiessen die Arbeiter auf einen 5,15 m hohen, 3,70 m breiten und 27 m langen Raum. Den Angestellten wurde gesagt, es handle sich um eine natürliche, durch Auswaschungen entstandene Höhle. Augenzeugen berichteten jedoch, dass dort danach heimliche Untersuchungen stattfanden. Trotz Verbot gingen zwei Monate später einige Arbeiter erneut in die „Höhle“ und erzählten, dass eine Mauer durchbrochen wurde und dass sich auf der anderen Seite ein weiterer Raum befand. In keinem gab es irgendeinen Hinweis auf die Erbauer – wie bei den bekannten Megalith-Anlagen in Giza. 

Der umstrittene Autor Erdogan Ercivan schrieb in seinem Buch „Verbotene Ägyptologie“ über die Entdeckung der Arbeiter: 

„Hier beginnt ein kilometerlanger künstlich bearbeiteter, verästelter Tunnelabschnitt, dessen Ende von den Arbeitern nicht genau abgeschätzt werden konnte. Auch der Sicherheitsbeamte der Kairoer U-Bahn, Mohammed Maher Mostafa, bestätigt die parallel verlaufenden Tunnelsysteme, die schon vor dem Bau der U-Bahn dort waren.“

 

1992 – Geologische Analyse des Sphinx 

Die ausführliche Beschreibung dieser Entdeckungen durch John Anthony West und Dr. Robert Schoch steht bereits im Kapitel 2 über das Alter des Sphinx (s. Seite 62).

 

1992 – Neuer Gang in der grossen Pyramide

Im Oktober 1992 untersuchte Prof. Jean Kérisel mit seinen Remote-Sensing-Geräten den absteigenden Gang der „Cheops“-Pyramide. Ganz unten, kurz bevor er in die „Brunnen“-Kammer mündet, zeigte der Ground-Penetrating-Radar eine langgezogene Struktur, die ein tiefer gelegener Gang sei, der den horizontalen Gang vor der „Brunnen“-Kammer im Winkel von 45° kreuzt und Richtung Sphinx führt.

 

1993 – 1. Erkundung „Lüftungs“-Schächte in der grossen Pyramide

Über das Deutsche Ägyptologische Institut in Kairo, das Anfang der Neunzigerjahre von der Ägyptischen Antikenverwaltung mit dem Einbau von Ventilatoren bei den angeblichen „Lüftungs“-Schächten der „Königs“-Kammer in der grossen Pyramide beauftragt wurde, kam der deutsche Ingenieur Rudolf Gantenbrink nach Giza. Er machte den Vorschlag, bei dieser Gelegenheit auch die Schächte der „Königin“-Kammer genauer zu erforschen, von denen viele Ägyptologen bis dahin glaubten, dass sie nur etwa 10 m lang seien, weil die Untersuchungen des schottischen Forschers Morton Edgar in ihren Lehrbüchern unbeachtet blieben. Wir kommen gleich darauf zurück. 

Der erste Versuch von Gantenbrink im Frühling 1992, den Schacht auf der Südseite der „Königin“-Kammer mit seinem Video-Roboter zu erkunden, scheiterte nach 20 m, als der Schacht für das Gefährt zu steil und zu eng wurde.

Nach seiner Rückkehr in Deutschland liess der Ingenieur auf eigene Kosten (rund 250’000 US-Dollar) einen neuen Roboter konstruieren, der diesen neuen Anforderungen gewachsen sein sollte. Damit traf er am 6. März 1993 wieder in Kairo ein, in Begleitung eines professionellen Filmteams. Die mündliche Zusage von Zahi Hawass für die weiteren Forschungen und die Dreharbeiten war kurz darauf allerdings durch den Umstand in Frage gestellt, dass der Generalinspektor wegen des Verschwindens einer alten Statue (vorübergehend) seines Amtes enthoben wurde.

Aufgrund der Unsicherheiten trieb Gantenbrink den Versuch mit dem neuen Roboter voran und machte am 21. März eine sensationelle Entdeckung: Nach 60 m waren die Wände des Schachtes plötzlich glatt poliert, und 5 m weiter stand der Roboter vor dem mittlerweile weltbekannten Steinblock mit den 2 kupfernen Griffen. Der linke war abgebrochen, möglicherweise durch die 1929 durchgeführten Untersuchungen von Morton Edgar, der eine Stangenkonstruktion bis zu diesem Stein hinaufschob. 

Die Videoaufnahmen zeigten zudem, dass die untere rechte Ecke des Verschlusssteins weggebrochen war oder schon immer gefehlt hat. Da das Scheinwerferlicht durch diese kleine Öffnung schien, musste sich dahinter ein Hohlraum befinden. Vor dem Spalt war etwas zu erkennen, das wie Staub aussah, wobei der Eindruck bestand, dass er von der anderen Seite in den Schacht gedrungen sei.

In der Annahme, dass die Vertreter des Deutschen Ägyptischen Instituts oder der Ägyptischen Antikenverwaltung, die dabei gewesen waren, die Entdeckung offiziell bekannt geben würden, gingen Gantenbrink und sein Team in ihr Hotel. Als nichts dergleichen passierte, reiste er zurück nach Deutschland und sandte eine Kopie der gut gelungenen Videoaufnahmen den Autoren Robert Bauval und Graham Hancock nach England, die die heissen Nachrichten aus Ägypten an die Medien weiterleiteten. Ab Mitte April überschlugen sich die Meldungen, so dass sich die offiziellen Stellen in Ägypten verärgert zu Stellungnahmen gezwungen sahen. Die Wogen glätteten sich wieder, doch Gantenbrink bekam keine Erlaubnis zu weiteren Forschungen. 

Daraufhin bot er öffentlich an, seinen Roboter den Ägyptern zu überlassen und auf eigene Kosten einen einheimischen Techniker auszubilden, damit die Forschungen damit weitergeführt werden können. Doch der Vorschlag stiess auf Ablehnung.

Anmerkung: 

Ab 1993 wurde die grosse Pyramide erstmals für ein ganzes Jahr geschlossen.
Der Zusammenhang war offensichtlich und gab wieder viele Spekulationen über heimliche Untersuchungen durch Dr. Hawass und Dr. Lehner für ihre Auftraggeber.

Abb. 7.39 – Der Verriegelungsstein, auf den Gantenbrinks Videoroboter im Südschacht der „Königin“-Kammer stiess. Der linke Kupfergriff ist abgebrochen, wahrscheinlich durch die Untersuchungen von Morton Edgar, als er 1929 eine Stangenkonstruktion bis zu diesem Stein hinaufschob. Im Nordschacht sind noch beide Kupferteile intakt.

 

1994  – Gang in den Sphinx

Am 10.10.1994 erschien im „Hamburger Abendblatt“ eine Meldung, dass Arbeiter bei der Restaurierung an der linken Seite des Sphinx einen Gang entdeckt hätten, der in ihn hinein führe. Für mich war dies eine weitere Bestätigung für die 1978 dokumentierte Entdeckung (siehe Seite 202).

Anmerkung:
Dr. Mark Lehner sagte später, es seien schon vor 1994 Gänge und Hohlräume unter dem Sphinx bekannt gewesen. Eine 1995 gedrehte NBC-Dokumentation besagt, es soll 9 Hohlräume geben, die fast alle mit Wasser angefüllt seien. 

 

1994 – Ausrichtung der Pyramiden auf Orion-Sternbild urch Bauval und Gilbert

Diese wichtige Entdeckung durch Robert Bauval und Adrian Gilbert, dass die Pyramiden und der Sphinx um 10500 v. Chr. genau auf die Orion-Gürtelsterne und das Sternbild Löwe ausgerichtet waren, wird im Ausblick beschrieben und dokumentiert (siehe Seite 300). Damit kommen wir wieder in die Zeit der späten Atlantis-Periode.

 

1996 – Geheimes „Daedalos Project“ in der „Königin“-Kammer durch die Altertümerverwaltung und Private

Hier geht es in dem Schacht respektive bei der Steintür weiter, die Gantenbrink 1993 in der „Königin“-Kammer entdeckt hatte. 

Diese Entdeckung habe ich jedoch nur im Buch „Verbotene  Ägyptologie“ von Erdogan Ercivan finden können. Es wurde nichts publiziert und ich konnte diese Entdeckungen durch keine andere Quellen verifizieren. Doch sie scheint glaubwürdig. Er gibt die Aussagen eines Yamal weiter, der für die Ägyptische Altertümerverwaltung arbeitete. Dieser sagt, der Blockierstein sei mit einem eigens für dieses Projekt entwickelten Roboter, der den Namen Daedalos trug, bereits im Herbst 1996 geöffnet worden. Nicht erst 2012 in der TV-Sendung „Nacht der Pyramiden“ (siehe Seite 227). Der Schacht soll nicht in einer Kammer enden, sondern in einem Winkel von jeweils 90° in T-Form weiter in den Pyramidenkörper hineinführen. Im Zuge des Daedalos Project hätten die ägyptischen Arbeiter eine weitere Kammer neben der „Königin“-Kammer nachgewiesen. Diese sei 5 m lang, 4 m hoch und 2 m breit. Es gebe 2 Verbindungen in diese Kammer. Eine durch den „Lüftungs“-Schacht mit dem Blockierstein und eine hinter der Granitplatte vor der „Königs“-Kammer. 

Anmerkung:
Wahrscheinlich eine der 2 von Dormion entdeckten Kammern (siehe Seite 226).

 

1996–1998 – Die Schor-Expeditionen, die „Osiris“-Anlage und Kammern unter dem Sphinx

Im Mai 1996 erhielt der amerikanische Multimillionär Dr. Joseph Schor überrasschend eine Forschungslizenz vom Supreme Council of Antiquities (SCA, früher EAO). Schor, der in der Lebensmittel- und Vitaminbranche reich wurde, wollte die von Edgar Cayce erwähnte Halle der Aufzeichnungen und die Beweise der Existenz von Atlantis finden. 

Er ist ein „Life Member“ (Mitglied auf Lebenszeit) der A.R.E. (Association for Research and Enlightenment), die 1931 von Edgar Cayce gegründet worden war, um die von ihm in Trance empfangenen Informationen auszuwerten und zu erforschen. 

Offiziell lautete die Begründung der Arbeiten und der Lizenzvergabe allerdings so: 

„Untersuchung des Untergrunds auf geologische Verwerfungen und Hohlräume, die möglicherweise für die Touristen oder die Monumente eine Gefahr darstellen.“ 

Doch Schor machte später kein Geheimnis daraus, dass es um ganz andere Ziele ging. Er reiste selber nach Ägypten, um die Untersuchungen zu koordinieren und Kontakte zu pflegen. Schor stellte eine hochmoderne Remote-Sensing-Ausrüstung im Wert von über 1 Mio. US-Dollar zur Verfügung.

Zu seinem Team gehörten Thomas
Dobecki und der Filmer Boris Said, die bereits dem Team von John A. West angehörten (siehe Seite 63). Mit dabei waren zudem vier Geologen der Florida State University.

Eines der vielen Ziele war die „Erforschung der dritten Ebene des Wasserschachts“ unter dem „Chephren“-Aufweg, der heute meist „Osiris-Grab“ und von mir „Osiris“-Anlage genannt wird und im Jahr 1935 von Dr. Selim Hassan entdeckt wurde 

(siehe Dokumentation und Bilder zu der „Osiris“-Anlage Seite 90 ff.).

Für diese Aufgabe wurde der Remote-Sensing-Spezialist Dr. J.J. Hurtak ins Team berufen, von dem sich Schor auch zusätzliche wissenschaftliche Erkenntnisse versprach. Denn Hurtak konnte aufgrund seiner paraphysischen Fähigkeiten die genaue Lage des „Osiris-Grabes“ unter Giza angeben, noch bevor die Schor-Expedition nach Ägypten aufbrach.

Im Februar 1997 stiegen Boris Said und James Hurtak in die dritte Ebene hinunter, die kurz davor trocken gelegt worden war und wahrscheinlich jahrtausendelang unter Wasser gestanden hatte. Der Raum war noch bedeckt mit Ablagerungen. In der Mitte entdeckten Said und Hurtak wenige Zentimeter darunter eine Granitfläche, die sich als Teil eines Quaders entpuppte. 

Mit einem Ground-Penetrating-Radar untersuchte Hurtak den Untergrund und fand heraus, dass der Granitquader etwa 0,75 m dick ist. 2,5 m tiefer ortete er eine Anomalie, die wie eine 2,5 m breite halbkugelförmige Decke aussah. Diese Anomalie setzte sich mit einem Gefälle von 25° fort und verlor sich in Richtung Sphinx (wir kommen in der Anmerkung auf weitere Gänge zurück).

Said und Hurtak meldeten ihren Fund dem Giza-Chefinspektor Zahi Hawass. Weil ihr Auftraggeber Joseph Schor nur über eine Erlaubnis für Radarmessungen und Filmarbeiten verfügte, durften sie aber nicht weitergraben. Hawass startete im folgenden Jahr 1998 selbst die Ausgrabung dieser Anlage. Den Abschluss der Schor-Expeditionen und Hawass-Grabungen in der „Osiris“-Anlage bildete dann die Fernsehsendung „Opening the Lost Tombs: Live from Egypt“, die am 2. März 1999 auf Fox TV ausgestrahlt wurde. Hawass nahm die Hauptrolle ein und wurde als „Entdecker“ der unterirdischen „Osiris“-Anlage unter dem „Chephren“-Aufweg präsentiert; er habe die zweite Ebene freigelegt und dabei die zwei Sarkophage entdeckt. Was so nicht stimmt, denn dieser Raum war bereits 1935 von Selim Hassan entdeckt und betreten worden (siehe Seite 184). Besonderes Gewicht wurde in der Sendung der Kammer der dritten Ebene gegeben, die Hawass als „Osiris-Grab“ präsentierte und von Dr. Hurtak entdeckt wurde. 

Anmerkungen zu unerforschten Gängen:
Bereits 1996, rund 10 Monate vor Beginn seiner ersten der vier Expeditionen, hatte Schor hinter dem Sphinx einen Gang Richtung Westen lokalisiert. Wenn er geradeaus verläuft, würde er seiner Meinung nach zur dritten Ebene der „Osiris“-Anlage und weiter zur „Chephren“-Pyramide führen.

Dann hatte Dr. Hurtak 1997 in der untersten Kammer unter dem Sarkophag einen Hohlraum und Gang geortet. 
Danach wurde bei den Ausgrabungen von Hawass 1998 auf der Nordseite noch ein weiterer unerforschter Gang entdeckt, der in Richtung „Cheops“-Pyramide zeigt. Doch er verengte sich nach rund 6 m und war unpassierbar. Wir erinnern uns an das Interview mit Andrew Bayuk aus dem Jahr 2000 (siehe Seite 90), das Dr. Zahi Hawass auf seiner Website veröffentlichte. Dort sprach er von Plänen, eine optische Sonde hindurchzuführen, doch was dabei herausgekommen ist, hat die Öffentlichkeit nicht erfahren. Und ohne den Tunnel weiter erforscht zu haben, wollte der Chefägyptologe damals schon wissen, dass der Gang nicht bis zur grossen Pyramide führe. 

Gemäss einer Dokumentation des deutschen Fernsehens ZDF im Jahr 2005 auf ägyptologischen Grundlagen führte der Gang inzwischen 9 m weit, bis er für einen robbenden Menschen unpassierbar wird. Dazu wurde vermutet, dass der Gang zum Sphinx führen könnte. 

In einem Video des Schweizers Gregor Spörri von 2009/2010 (siehe auch „Brunnen“-Kammer Seite 189), sagt er am Schluss, für mich überraschend, der Stollen am Nordende führe 20 m tief bis in ein kleines Gewölbe. Von da gingen 2 weitere Stollen weiter und er vermutet, der eine in die „Brunnen“-Kammer unter der grossen Pyramide und der andere in die geheime Kammer unter dem Sphinx.  

Ich war 2011 zum zweiten Mal dort unten und konnte in den Gang rein, doch wieder nur rund 9–10 m. Ich sah weder ein Gewölbe noch weiterführende Gänge. Im Jahr 2017 war die morsche Holzkonstruktion eingebrochen, die über das Wasser zum Gang in der Ecke führte. So konnte ich nicht prüfen, ob er weitergeführt wurde. 

Ein weiterer Beitrag zu diesen Gängen erschien im Matrix Magazin (Band 96, Dezember 2016) vom Deutschen Gernot Geise, unter dem Titel „Der Bart des Sphinx … und die Suche nach Innenräumen“. Dort berichtet er (jedoch ohne Quellenangabe):

„Unterirdische Radaraufnahmen der Tiefentopographie von Dr. Boris Said zeigen einen Tunnel, der von der Rückseite des Sphinx-Hinterteils zu einem Raum in der Mitte des Aufweges der Chephren-Pyramide führt. Von dort aus verläuft der Gang weiter und endet bei der Pyramide. 

Dieser sogenannte „Blindkorridor“ wird auch „Schwarze Kammer“ genannt. 

Direkt 18,83 Meter darunter soll sich die „Grüne Kammer“ oder „Osiris-Kammer“ befinden. Die „Osiris-Kammer“, die gänzlich mit Wasser gefüllt ist, soll vierzig Meter unterhalb des Sphinx liegen, ist 18,46 Meter lang, 15,78 Meter hoch und 5,43 Meter breit. Im westlichen Abschnitt befinde sich über der Decke ein 3 x 6 umfassendes Bogenfeld. Der Bogen werde von fünf protodorischen Säulen gestützt und sei mit sechs Djedpfeilern skulpiert. Auf der restlichen Fläche von 52 Quadratmetern sollen sich weitere sechs Säulen befinden, in der Mitte der Säulen ein aus Stein gearbeiteter Rundbogen. 

Zu dieser Kammer würden vier Verbindungsschächte führen:

1. Der „Blindkorridor“ am Sphinx-Hinterteil, der ursprünglich nach etwa acht Metern eine Sackgasse bildete, die aber inzwischen aufgebrochen sei,

2. der „Schornstein“ oder „Luftschacht“ südlich des Sphinxkörpers,

3. die „rote“ oder „kleine Kammer“ direkt fünf Meter unter den Vorderpfoten (die 1993 von Dr. Dobecki entdeckt wurde), welche mit rotem Granit ausgekleidet sei und vier Säulen enthalte. Von ihrem Innenraum aus führe je ein waagrechter Gang in östliche und ein senkrechter Gang in südliche Richtung (zur „Osiris-Kammer“).

4. Der „Tunnelgang“ verbinde die „Osiris-Kammer“ mit den drei Ebenen des „Osiris-Schachts“. Er teile sich nach etwa zweihundert Metern Y-förmig und führe jeweils unter eine der Grosspyramiden.

Die gesamte Anlage sei mit Wasser gefüllt. Nur die „Rote Kammer“ habe bisher trockengelegt werden können.“

Anmerkungen zum ganzen Giza-Plateau:
Das Schor-Team führte von 1996 bis Ende 1998 vier längere Einsätze durch und ortete mit seiner modernen Ausrüstung unter anderem Nachweise für die Existenz der Kammern und des Ganges in der „Osiris“-Anlage, eines weiteren Tunnels auf der östlichen Seite der grossen Pyramide sowie eines Tunnels rund 12 m unter dem Sphinx. Ihre Messungen bestätigte auch die vom Schoch-West-Team 1991 gefundene Anomalie unter den Vorderpfoten des Sphinx, die auf eine rechteckige Kammer hinweist. 

Im Herbst 1998 sagte Joseph Schor in einem Gespräch mit dem Autor Robert Bauval, der davon auf seiner Website berichtete: 

„Die Radaruntersuchungen bestätigen die Existenz eines unterirdischen Netzes von Tunnels und Kammern“. Schor war allerdings „sehr begrenzt in dem, was er mir (Robert Bauval) erlauben konnte, an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Denn, wie Dr. Schor erklärte, stand er unter einer vertraglichen Verpflichtung mit der SCA, die es ihm verbiete, ohne ihre Erlaubnis seine Funde bekannt zu machen“.

Die SCA war die ägyptische Behörde, die in der Schor-Lizenz geschrieben hatte, das Ziel der mehrjährigen Aktion sei die „Untersuchung des Untergrunds auf geologische Verwerfungen und Hohlräume, die möglicherweise für die Touristen oder die Monumente eine Gefahr darstellen“. Weshalb also diese Geheimhaltung der Entdeckungen?
Dokumentation und Bilder siehe „Osiris“-Anlage.

 

1996 – Entdeckung Gang von „Entlastungs“-Kammern in die „Königin“-Kammer durch Dr. Zahi Hawass

Ein langjähriger Vertrauter aus Giza erzählte mir, dass zwei Mitglieder aus dem Team von Hoagland im Jahr 1995 ganze 50‘000 US-Dollar gezahlt hätten für den Beweis, dass Dr. Hawass geheime Untersuchungen in der grossen Pyramide durchführt und einen neuen Gang entdeckt habe.

Danach hätten sie Sabri Abdelasis informiert. Er war damals in der ägyptischen Antikenverwaltung der Chef von Hawass. Dieser war zu dieser Zeit in den USA und wurde nach seiner Rückkehr im Jahr 1996 damit konfrontiert. In den nachfolgenden Tagen habe Zahi Hawass diesen Gang von den „Entlastungs“-Kammern zur „Königin“-Kammer wieder zumauern lassen.

Anmerkung:

So wäre der Zugang in die „Entlastungs“-Kammern und das Aufmalen der Kartuschen bereits in der pharonischen Zeit möglich gewesen (siehe Seite 185). 

 

1997 – Heimliche Grabung in grosser Pyramide nachgewiesen durch Hoagland 

Mit ein Grund dafür war sicher, was der frühere NASA-Mitarbeiter Richard Hoagland Anfang 1997 im Internet berichtete 

(www.v-j-enterprises.com/tunnel.html). Hoagland, der sich zu verschiedenen Themen exponiert hatte, der vor den Vereinten Nationen gesprochen hatte und ein grosses Publikum erreichte, wurde von einem Mann aus dem Schor-Team angegangen, der die Öffentlichkeit suchte, ohne seine Identität preisgeben zu müssen. Er erzählte, dass parallel zu den offiziellen Untersuchungen verschiedene Arbeiten in der „Cheops“-Pyramide durchgeführt würden. Im November 1996 seien Aktivitäten in einem Tunnel oberhalb der „Königs“-Kammer begonnen worden. Drei Monate später, im Februar 1997, sei durch den Stollen, der vom oberen Ende der Galerie ausgehe, ein dickes Stromkabel in den Bereich der „Entlastungs“-Kammern eingeführt worden. Der Informant vermutete, dass mit der geheimen Aktion das Ziel verfolgt werde, von der anderen Seite her den Raum hinter der „Gantenbrink“-Tür zu erreichen, der im Bericht als Isis-Kammer bezeichnet wurde.

Hoagland liess die Aussagen durch den unabhängigen, langjährigen Ägypten-Forscher Larry Hunter überprüfen, der nach Giza reiste und die Angaben des Informanten mit Fotos bestätigte. Hunter gab seine Aufnahmen – die unter anderem das dicke Kabel und die grosse Kammer voller Staub und Jutesäcke gefüllt mit Steinfragmenten zeigten – auch der Redaktion der ägyptischen Zeitung „El Waft“ („Das Volk“). 

Hoaglands Bericht deckte sich weitgehend mit dem, was mir mein Vertrauter erzählte.

In der Öffentlichkeit wurde immer mehr und deutliche Kritik an den heimlichen Aktivitäten in Giza laut, doch ohne Wirkung. Später nahm Chefinspektor Zahi Hawass darauf Bezug, in einem sarkastischen Aufsatz über „die Giza-Verschwörung“. 

Der Artikel mit dem Titel „Dig Days: The Giza Conspiracy“ beginnt mit den Zeilen:

„Wenn man sich im Internet umsieht, findet man viele komische Dinge, die über die Giza-Pyramiden geschrieben werden. Die Autoren, meistens Amerikaner und Europäer, stehen unter dem Eindruck, dass wir in der Pyramide des Khufu heimliche Grabungen durchführen. Sie glauben, dass wir Dinge verheimlichen, die die Existenz einer versunkenen Zivilisation offenbaren würden, und dass wir Tunnels entdeckt hätten, die von den Pyramiden wegführen. Vor einigen Jahren schlossen wir die Pyramide, um Konservierungs- und Restaurationsarbeiten durchzuführen. Wir beschlossen, die fünf Entlastungskammern oberhalb der Königskammer zu reinigen, und zu diesem Zweck entfernten wir Steingeröll [stone rubble] durch die Grosse Galerie. Im Internet fand ich dann viele Stories über unsere Verwicklung in eine Verschwörung, die darauf hinausläuft, dass wir innerhalb der Pyramide graben würden, ohne jemandem etwas zu sagen.“

Anzumerken ist, dass in keiner Beschreibung der „Entlastungs“-Kammern jemals erwähnt wurde, dass dort Geröll rumliege. Dennoch soll die „Cheops“-Pyramide in den Jahren von 1996 bis 1997 mehrmals monatelang für die Reinigung der „Entlastungs“-Kammern geschlossen worden sein?

Da sind Grabungen wahrscheinlicher, denn so entsteht normalerweise der Steinschutt.

Aufgrund der Trance-Aussagen von Edgar Cayce waren in diesem Zeitraum entscheidende Entdeckungen in Giza zu erwarten. Gut möglich, dass diese Prophezeiung und das nahende Jahr 2000 die Giza-Verantwortlichen ermunterten, heimlich die Halle der Aufzeichnung zu suchen, zumal Cayce auch angekündigt hatte, dass es danach noch viele Jahre

dauern werde, bis die entsprechenden Informationen veröffentlicht würden. 

Doch für Zahi Hawass sind die Cayce-Leute inzwischen „Pyramidioten“. 

Im Internet schrieb er: 

„Einige Leute haben unwissenschaftliche Bücher über die Pyramide des Khufu geschrieben, worin sie behaupten, die Pyramide sei von einer untergegangenen Zivilisation namens Atlantis gebaut worden. […] Die ‚Pyramidioten‘, wie ich diese Leute gerne nenne […].“ 

Und in seinen Tiraden gegen die „Scharlatane“ Schoch und West bemühte er mehrfach den Vorwurf, dass sie Cayce-Theorien vertreteten. Dabei arbeitete er seit Mitte der Neunzigerjahre mehrmals nachweisbar eng mit verschiedenen Cayce-Kreisen und -Organisationen zusammen. 

Und im August 1998 nahm er als Referent neben Joseph Schor am Ägypten-Kongress der A.R.E. in der Cayce-Hochburg von Virginia Beach, USA teil. 

Schor erklärte dort öffentlich, dass durch seine Untersuchungen „eine Kammer oder ein natürlicher Hohlraum in einer Tiefe von 25 bis 40 Fuss [7,5 bis 12 Meter]“ lokalisiert worden sei, sowie eine weitere unterirdische Kammer in der Nähe der grossen Pyramide und ungewöhnliche Formationen innerhalb der Pyramide. 

Hawass bestätigte die Existenz der von Schor beschriebenen Hohlräume und kündigte an, dass er noch 1998 hinter die Tür im Südschacht der „Königin“-Kammer blicken werde. Er erwähnte auch die Aktivitäten oberhalb der „Königs“-Kammer. Er habe „die zweite Entlastungskammer von Schmutz und losen Steinen reinigen lassen“, und weiter: „Ich kann nicht bei jeder Arbeit, die ich durchführen muss, eine Pressekonferenz einberufen.“
(Atlantis Rising Online, Issue 13 „A.R.E. CONFERENCE HIGHLIGHTS GIZA CONTROVERSIES“, auf www.atlantisrising.com)

Cheops – Endpunkt der Galerie mit dem Einstieg zu den Entlastungs-Kammern

 

Cheops – Entlastungs-Kammer – Woher stammte so viel Steinschutt?

 

19981999 weitere heimliche Grabungen und neue Kammer in der grossen Pyramide durch SCA

In den Jahren 1998 und 1999 wurde in der grossen Pyramide sehr intensiv geforscht. Einerseits geheim, andererseits auch offiziell, wie wir in den beiden nachfolgenden Berichten zu den Untersuchungen von Prof. Kerisel und Dr. Berner noch sehen werden. 

Doch ich muss dazu schreiben, dass es nicht überprüfbar ist, weil keine offiziellen Publikationen dazu vorliegen. 

Folgende Auszüge zu den heimlichen Grabungen stammen aus dem Buch „Verbotene Ägyptologie“ des umstrittenen Autors Erdogan Ercivan, dem ich jedoch gute Absichten unterstelle:

S. 308: „Von Februar 1998 bis Juli 1999 hatten die verantwortlichen Behörden der Ägyptischen Altertumsverwaltung die Grosse Pyramide von Giseh geschlossen und für jeden Besucher unzugänglich gemacht. Angeblich wurden dort Restaurierungsarbeiten durchgeführt, wodurch die Salzablagerungen, die durch Feuchtigkeit und die Ausdünstung der Menschenmassen verursacht werden beseitigt würden. Des weiteren sollten etwa 300 Risse im Gestein der Grossen Galerie gesichert und danach auf Basis französischer Technologien ein neues Ventilationssystem sowie eine neue Beleuchtungsanlage in Betrieb genommen werden. Tatsächlich wurden jedoch neue, bisher unbekannte Kammern entdeckt und von offizieller Stelle alles daran gesetzt, diese Entdeckungen nachträglich zu vertuschen. Selbst Dr. Zahi Hawass bestätigte diese Entdeckungen und sagte im Zuge der Restaurierungsarbeiten im September 1998: „Auch die Königinnen-Kammer und ein ‚weiterer Raum‘ werden instand gesetzt und danach für das Publikum geöffnet. […]

S. 309: Bei meinen 1997 durchgeführten Untersuchungen konnte ich allerdings einen kammerähnlichen Raum auf der Nordseite über der Grossen Galerie besichtigen, dessen Existenz innerhalb der Fachliteratur keine Erwähnung findet. […]

S. 317 ff: Bevor die ägyptischen Behörden im Juli 1999 die Pyramide des Cheops für eine befristete Anzahl Touristen freigegeben hatten, wurde dort geheimnisvoll gearbeitet. […]

Bis Mitte März 1998 befand sich an der Westseite des Bauwerks eine riesige weiße Plane, mit der die Pyramide abgedeckt wurde. Angeblich hatte man dort Risse repariert, die noch aus den Sprengarbeiten von Vyse resultierten. Warum herrschte dann im Pyramidenumfeld absolutes Fotografierverbot? Zudem ist die Westseite gar nicht jene, an der 1837 durch das Team von Vyse ein Loch in die Pyramide gesprengt worden war, um dort einen möglichen Eingang zu finden, sondern die Südseite! Soweit mir bekannt ist, war an den Forschungen außer den Mitarbeitern des SRI auch die NASA beteiligt. Des weiteren gehörten eine japanische Delegation der Waseda-Universität sowie Archäologen und Techniker der französischen Akademie zum Team. 

Auch Deutschland war durch Vertreter der Universität Saarbrücken präsent, die mit Arbeiten an Pyramide und Sphinx betraut gewesen waren. Bei den Arbeiten in der Pyramide hatte man mehrmals Tonnen von Geröll aus dem Bauwerk herausgeschafft, das in mehreren 3.500 Kilogramm umfassenden LKW-Ladungen abtransportiert wurde. 

Hinzu kommt, daß die ägyptischen Wissenschaftler 2 Hydraulikpumpen in die Pyramide brachten, deren Einsatzzweck nicht weiter erklärt wurde.“

 

1998 – Neue Kammern in der Pyramide und 200 Hohlräume durch Dr. Berner 

Auch dieser Auszug stammt aus dem Buch „Verbotene Ägyptologie“ von Ercivan. Wobei der Bericht respektive der Autor nicht klar identifiziert werden kann. Ercivan schrieb dazu:

„Im März 1999 bekam ich von einem Leser einen revolutionär wirkenden Artikel, der unter dem Titel »Die 6 Geheimnisse der Cheops-Pyramide« in der Boulevard-Presse veröffentlicht worden war. 

Meine Recherchen ergaben jedoch, daß im deutschsprachigem Raum weder der verantwortliche Reporter noch der mutmaßliche Archäologe ausfindig zu machen war. Nach unzähligen Gesprächen mit der Redaktion teilte mir Frau Zerfass schließlich mit, daß man den Artikel aus einer amerikanischen Zeitschrift übernommen habe und der verantwortliche Archäologe, der über die Pyramide des Cheops berichtete, bereits in der amerikanischen Originalgeschichte ein Pseudonym benutzte, aber der Reporter tatsächlich dort arbeite.“ 

Der Bericht besagt unter anderem: 

„Dr. Helmut Berner, Archäologe der Universität Saarbrücken, konnte im April 1998 mit drei Kollegen in der Cheopspyramide seismographische Untersuchungen mit Sensoren und Infrarotgeräten machen. Dabei konnte er über zweihundert künstlich angelegte Hohlräume lokalisieren. Im August 1998 wiederholte er die Untersuchungen mit speziell dafür konstruierten Röntgengeräten, wobei die Hohlräume bestätigt werden konnten. Eine ähnliche Zahl von Hohlräumen hatte 1987 Prof. Sakuji Yoshimura der Waseda-Universität nachweisen können. Dr. Berner beschreibt den Einsatz eines Videoroboters, der ähnlich wie Gantenbrinks „Uponaut“ funktioniert, doch die Ergebnisse muten recht phantastisch an:

„Durch einen Schacht, der kaum den Durchmesser eines Ofenrohrs hat und senkrecht in die Höhe führt, haben wir einen ferngesteuerten Miniroboter mit integrierter Videokamera geschickt. Nach einer Fahrt von 150 Metern glitt er auf seinen Raupen in eine Kammer. Dort filmten wir Berge von Pergamentrollen mit unbekannten Schriftzeichen […] Wir hofften, dass der Roboter mit seinen Greifarmen die Dokumente ins Freie transportieren könnte. Doch da geschah etwas Unfassbares: Seine Wärmefühler maßen plötzlich eine Hitze von über 1000 Grad. Wir mussten auf dem Monitor mit ansehen, wie der Roboter zu einem glühenden Klumpen Metall zusammenschmolz.“ 

Bei dem geschilderten Unternehmen handelte es sich um das „Daedalos-Projekt“, dass 1996 bei den „Lüftungs“-Schächten begann, und mit dem völlig neue Bereiche der Pyramide untersucht werden sollten. Leider wurden keine näheren Angaben gemacht, wo sich dieser ominöse Schacht befindet. […] Hat man hier die verborgene Kammer von Kinnaman & Petrie wieder entdeckt?“

Anmerkung: 

Es stellen sich daraus gleich mehrere Fragen; die genannten 150 m, da die grosse Pyramide selbst knapp 147 m hoch ist. Ausser der Schacht würde im Untergrund

bei der „Brunnen“-Kammer beginnen und bis fast unter die Spitze führen, wo sich die Kammer „des Wissens“ befinden soll. Dann die „Hitze von über 1‘000 Grad“, denn wie hätte diese entstehen und Berner sie messen können? Zudem wären zuerst sicher die Pergamentrollen in Flammen aufgegangen und dann die Steuersysteme und die Videokamera ausgefallen. Wie hätten sie dann ansehen können, wie der Roboter schmolz? 

Und es geht noch weiter, denn gemäss Ercivan berichtet Berner über Zugänge, die in eine weitere, bisher unbekannte Kammer führen sollen, die man untersuchte:

„Vor wenigen Tagen entdeckten drei unserer Forscher eine Wandmalerei in einem Pyramidengang, aus der ein seltsam funkelndes Auge herausragte. Als die Männer es berührten, öffnete sich plötzlich eine Wand. Dahinter war eine Treppe, die steil in die Tiefe führte. Die Forscher gingen die 123 Stufen hinunter und gelangten am Ende an eine Tür aus purem Gold! Es ist uns bisher nicht gelungen diese Tür zu öffnen.“

Anmerkung:

Auch hier fehlen genauere Angaben, von welchem Pyramidengang er spricht. Die Beschreibung erinnert zudem an die Entdeckungen von Lewis im Jahr 1976, der ebenfalls von heimlichen Zugängen und einer Treppe mit vielen Stufen berichtete.

 

19981999 – Neue Gänge um die „Brunnen“-Kammer durch Prof. Kerisel 

Genauer dokumentieren lässt sich Prof. Jean Lehuérou Kerisel, ein Ingenieur für Geotechnik, der auch die  Bücher „La Pyramide a Travers Les Ages“, „Génie et démesure d‘un pharaon“ und „Le Nil: l‘espoir et la colère. De la sagesse à la démesure“ (Englisch: „The Nile and its Masters: Past, Present and Future“) veröffentlichte. Er begann seine Arbeit 1990 in der grossen Pyramide, vor allem an den „Lüftungs“-Schächten in der „Königs“-Kammer. 1991 war er bei der Entdeckung von unterirdischen Gängen und Räumen beim Ausbau der Kairoer U-Bahn beteiligt und 1992 hatte er einen unbekannten Gang in der grossen Pyramide entdeckt (s. Seite 223). 

Ercivan berichtet unter anderem über diese Entdeckungen im Jahr 1998 durch Kerisel:

„Der französische Bauingenieur Professor Jean Kerisel konnte, ausser der 300 Meter langen Unterführung zwischen der Sphinx und der Pyramide, eine weitere Anomalie unterhalb der Bauanlage beweisen:

„Unter dem Fußboden des absteigenden Gangs entdeckten wir eine Baulichkeit, 

die ein nach Südost-Nordnordwest orientierter Gang sein kann, dessen Decke sich in jener Tiefe befindet, die der absteigende Gang erreicht, wenn man ihn verlängert hätte.“ Das war aber noch nicht alles! 

„Auf der Westseite des absteigenden Gangs, etwa sechs Meter vor dem Eingang zur unvollendeten Kammer, führt ein weiterer senkrechter Schacht mit einem Querschnitt von 1,20 x 1,40 Metern in einem Winkel von 30° mindestens fünf Meter abwärts.“ Bevor die ägyptischen Behörden im Juli 1999 die Pyramide für eine befristete Anzahl Touristen freigaben, wurde dort wieder verdeckt gearbeitet. […]“

 

2000 – Entdeckung weiterer Kammern in der grossen Pyramide durch Dormion

Im Jahr 2000 reiste der französische Architekt Gilles Dormion (siehe Seite 210) erneut für Remote-Sensing-Untersuchungen nach Ägypten. Begleitet wurde er diesmal vom Immobilienhändler Jean-Yves Verd’hurt, der die Expedition finanzierte. 

In der Pyramide von Meidum entdeckten sie oberhalb des Ganges, der zur angeblichen Grabkammer führt, zwei „Entlastungs“-Kammern, was ihnen einen gewissen Respekt in ägyptologischen Kreisen verschaffte. 

Im April 2000 führten die Franzosen in der „Cheops“-Pyramide Messungen durch, deren Ergebnisse wiederum auf verborgene Kammern hinwiesen, insbesondere auf eine unterhalb der „Königin“-Kammer, nicht direkt darunter, sondern etwas nach Westen verschoben. Dadurch liegt sie im Schnittpunkt der Diagonalen und sozusagen „mitten im Herzen“ der Pyramide.

Nach Auffassung der beiden Forscher ist sie „höchstwahrscheinlich das Grab des Cheops“. Ihrer Ansicht nach war die „Königs“-Kammer nicht der letzte Ruheort des Pharaos, weil sie möglicherweise zu wenig Sicherheit bot, da einige Granitbalken der Decke tiefe Risse aufweisen. 

Mit ihrer Einschätzung schlossen sie sich der Meinung an, dass die Risse bereits während des Baus der Pyramide entstanden seien. Erstaunlicherweise hat die Decke bis heute gehalten. Die Risse könnten auch viel später, z. B. beim grossen Erdbeben 1301 entstanden sein.

Dormion und Verd’hurt stellten bei Giza-Generalinspektor Zahi Hawass ein Gesuch, Bohrungen vornehmen zu dürfen. 

Laut Medienberichten beantwortete Hawass diesen Antrag folgendermassen:

„Sie haben letztes Jahr in der Pyramide Arbeiten durchgeführt, und sie sagen, dass ihre Radaraufnahmen zeigen, dass es in der Khufu-Pyramide Kammern und Tunnels gebe. […] Wir können in den Pyramiden nicht auf Grund von Hypothesen Bohrungen zulassen.“ 

(„Discovery: Frenchmen plan to drill into Great Pyramid“, www.iol.co.za) 

Die beiden Franzosen konnten ihre Forschungen deshalb nicht fortsetzen. Im September 2004 veröffentlichten sie dazu ein Buch mit dem Titel „La chambre de Chéops. Analyse architecturale“.

 

2002 – 2. Erkundung „Lüftungs“-Schächte (TV „Die Nacht der Pyramiden“)

Fast 10 Jahre nach den beiden bedeutenden Entdeckungen von Rudolf Gantenbrink (siehe Seite 215), dass der Schacht auf der Südseite der „Königin“-Kammer der „Cheops“-Pyramide erstens viel länger ist, als zuvor angenommen, und zweitens nach 65 m vor einem Steinverschluss endet, wurde mit einem Medienspektakel der nächste offizielle Schritt unternommen und hinter die Tür geschaut. Die angebliche TV-Live-Übertragung unter dem Patronat von „National Geographic“ wurde weltweit ausgestrahlt und soll von über einer halben Milliarde Zuschauern verfolgt worden sein. In der Sendung kamen nur die offiziellen Giza-Herren zu Wort. Rudolf Gantenbrink wurde ausgeschlossen und ein neuer Roboter „Rover 2.0“ (14 cm x 30 cm) eingesetzt, den eine Hightechfirma in Boston gebaut hatte. 

Der Autor Robert Bauval bemerkte zu diesem Umstand: 

„Es ist nicht klar, wie sie [die Giza-Verantwortlichen] erklären können, dass es neun Jahre dauerte, und sie werden wahrscheinlich Gantenbrink die Schuld zuschieben. Er ist der Sündenbock, weil er die Nachricht seiner Entdeckung im April 1993 mir zukommen liess und dann in den britischen Medien veröffentlichte. Wir alle kennen die Wahrheit dahinter, […] dass Hawass dies nur als Ausrede brauchte, um Gantenbrink mit dem Ellbogen aus diesem Projekt hinauszustossen, und dass er es neun Jahre hinauszögerte, bis er der Vorsitzende der Antikenverwaltung war und somit die volle Kontrolle über die Türöffnung hatte, um so selber im Rampenlicht stehen zu können. Das ist ein archäologischer Skandal, den die Welt kennen – und verurteilen – sollte.“ 

(Zitiert aus dem deutschen Rundbrief des Journalisten Giorgio Tsoukalos, den er im August 2002 im Internet versandte, um zu einer Protestaktion gegen den Ausschluss von Gantenbrink in der Schacht-Fernsehsendung aufzurufen).

Das TV-Ereignis war von Anfang an als Propaganda-Aktion geplant, wie aus einem Bericht auf der Website von Zahi Hawass hervorgeht. Im Artikel „The Secret Doors inside the Great Pyramid“ schrieb der Giza-Chefinspektor unter anderem:

„Eines der Hauptziele der Sendung war es, der Öffentlichkeit die Beweise vorzuführen, die zeigen, wer die Pyramiden gebaut hat. Ich sollte über die Gräber sprechen, die Graffitis zeigen, die die Namen der Arbeitergruppen nennen, die die Pyramiden bauten, und sogar zum ersten Mal in die Stufenpyramide des Djoser hineingehen. […] Einen Tag vor der Show fanden wir mit Altrosonic heraus, dass die Tür im südlichen Schacht der Großen Pyramide rund 6 Zentimeter dick ist, was nahe legte, 

dass sich hinter der Tür etwas befindet. Wir beschlossen, ein Loch mit einem Durchmesser von drei Millimetern zu bohren, so dass wir eine Kamera hindurchführen konnten. In der letzten Minute der Show wurde dies gemacht und ich sah die zweite Tür 21 Zentimeter hinter der ersten.“

Die TV-Sendung diente also der Zementierung der offiziellen ägyptologischen Anschauung. Ständig wurde betont, dass die Pharaonen die Pyramiden erbaut hätten und dies bewiesen sei. In diesem Part spielte Mark Lehner die Hauptrolle. Ausserdem wurde gezeigt, wie Hawass und ein Archäologe vor laufender Kamera angeblich zum ersten Mal ein Grab öffneten. Dies geschah aber völlig unprofessionell mit einer Brechstange. Und die beiden Forscher trugen nicht mal einen Mundschutz, obwohl man heute weiss, dass die früheren Grabräuber nicht an einem Fluch der Pharaonen gestorben waren, sondern an Mikroorganismen auf den Mumien. Im Steinsarg lag ein Skelett, „wahrscheinlich von einem Bauführer der Pyramidenkonstruktion“, wie Dr. Hawass mit Kennerblick anhand des Sarkophags und der Inschrift am Türrahmen festgestellt haben will.

Zum Schluss der Sendung wurde „live“ übertragen, wie der Roboter den Schlussteil des nur 20 cm breiten Schachtes in einem Winkel von 39° hochfuhr und vor dem Verschlussstein zum Stehen kam (rund 16,5 m vor der Aussenseite der Pyramide). Er ist auch dafür ausgerüstet, Druck auf den Stein auszuüben und zu versuchen, ihn in Bewegung zu setzen. Der Versuch wurde auch gemacht, ebenso die beiden Kupferhalterungen zu betätigen, doch ohne Erfolg. Dann bohrte der Roboter ein Loch durch das 8,5 cm dicke Miniaturtürchen und schob eine Minikamera hindurch. Der Weltöffentlichkeit wurde gezeigt, dass sich dahinter ein leerer, kurzer Raum befindet, der an einer Wand mit Rissen endet. Manche Fachleute sehen in ihr ein zweites Türchen. 

Diese „Offenbarung“ geschah in den letzten 5 Minuten der mehrstündigen Sendung, was darauf hinweist, dass die ganze Show inszeniert war. Was hätte man denn gemacht, wenn hinter dem Verschlussstein eine Sensation entdeckt worden wäre? 

Für eine echte Live-Sendung wäre die „Entdeckungsaktion“ in der ersten Hälfte angesetzt worden, um danach das Resultat und allfällige Funde diskutieren zu können. Doch die beiden einzigen Botschaften des grössten Medienereignisses in der Geschichte der Ägyptologie waren: 

In Giza und in der Cheops-Pyramide gibt es nichts mehr zu entdecken, und die Pyramiden wurden von Pharaonen erbaut. 

Nicht ein Wort zu den „Lüftungs“-Schächten selbst und deren Bedeutung, die ich „Sternen“-Schächte nenne (siehe Seite 298). Nicht ein Wort zum Bau der neuen Giza-Mauer, die damals bereits zu einem grossen Teil stand. Wenn es sich dabei um kein geheimes Projekt handeln würde, hätte die weltweite Fernsehübertragung die ideale Plattform geboten, um der Öffentlichkeit Sinn und Zweck des 7 m hohen Mauerzauns um das Giza-Gelände zu erklären.

Im Artikel „The Secret Doors inside the Great Pyramid“ erklärte Zahi Hawass zur Giza-Forschung der Pyramiden-Schliessung der vergangenen Jahre:

„Die seriöse wissenschaftliche Arbeit an der Grossen Pyramide begann im Jahr 1993, als wir sie zum ersten Mal für ein ganzes Jahr schlossen. Dies war Teil des Planes, in Giza ein Rotationsprinzip einzuführen, bei dem jeweils eine Pyramide für ein Jahr geschlossen wird und die beiden anderen offen bleiben, um zwischen Konservation und Touristenstrom ein Gleichgewicht herzustellen.“
Er begründete dies unter anderem mit der hohen Luftfeuchtigkeit durch den Atem der Besucher, was in der „Cheops“-Pyramide zur Bildung einer Salzschicht an den Wänden geführt habe. 1993 sei die Galerie davon gesäubert worden. In diesem Zusammenhang sei auch die Idee entstanden, in der „Königs“-Kammer ein Ventilationssystem einbauen zu lassen, was dann zur Entdeckung der Tür im Südschacht der „Königin“-Kammer geführt habe. Weshalb es fast zehn Jahre dauerte bis zum (offiziellen) ersten Blick dahinter, liess Hawass offen:

„Ich war der Ansicht, dass sich hinter dieser Tür nichts befindet und dass es für die Gelehrten wie auch für die Öffentlichkeit wichtig ist zu wissen, dass dort nichts dahinter ist. […] Vor der Show ging ich nach Hongkong und nach Singapur, um sie bekannt zu machen, und gleich danach ging Mark Lehner nach Australien, Indien und Spanien. Ich und meine Kollegen von National Geographic wollten sicher sein, dass wir ehrlich waren und dass die Leute vorbereitet waren auf jeglichen Fund, den wir machen (oder nicht machen) würden.“

Die Aussage des letzten Satzes wird aus dem Englischen nicht ganz klar:

„I, as well as my colleagues at National Geographic, wanted to be sure that we were honest and people were prepared for whatever find (or lack thereof) that we might make.“  Was bedeutet der Hinweis, dass er und seine Kollegen „ehrlich“ oder „aufrichtig“ waren? Meinte er damit vielleicht vertrauenswürdig und fähig zu schweigen, weil es im Zusammenhang mit der Sendung und der Forschung Sachverhalte und Erkenntnisse gab, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren? 

Im Weiteren hielt Zahi Hawass fest: 

„Ein paar Tage nach der Show schickten wir den Roboter in den nördlichen Schacht. Gantenbrink und Dixon konnten nur die ersten 27 Fuß [8 Meter] erforschen, weil der Schacht dann eine Kurve macht. Die weitere Erforschung zeigte, dass die Kurve gemacht wurde um zu verhindern, dass der Schacht in die Große Galerie hineinläuft. Dies wiederum legt nahe, dass die Schächte nach der Konstruktion der Großen Galerie herausgemeisselt worden sind.“

Anmerkungen:

Aus anderen Berichten geht hervor, dass der Roboter im nördlichen Schacht nach 62 m ebenfalls eine Tür mit Kupfergriffen erreichte. Die beiden Schächte aus der „Königin“-Kammer sind 20 x 22 cm gross. Wie sollten sie nachträglich über eine Distanz von mehr als 60 m „herausgemeisselt“ worden sein? Die Widersprüche sind offensichtlich. Auf Biegen und Brechen werden die Beweise – dass die grosse Pyramide auf einer genialen Gesamtplanung beruht und kein Flickwerk experimentierender Bauherren aus der 4. Dynastie darstellt – in das offizielle ägyptologische Geschichtsbild gezwängt.

Für viele überraschend gab Hawass in dem besagten Artikel indirekt zu, dass es in der grossen Pyramide noch weitere Kammern gibt und nährte damit die Spekulationen um eine bisher unentdeckte „Cheops“-Grabkammer:

„Das Vorhandensein dieser Türen in der Grossen Pyramide zieht viele Fragen nach sich. Eine Idee besagt, dass diese Türen eine Herausforderung sind, der sich der König stellen muss, bevor er ins Jenseits reisen kann. […] 

Warum aber gibt es in den Schächten der dritten Kammer keine Türen? Logischerweise sollten sie dort sein, wo der Körper des Königs begraben wurde. Es ist möglich, dass diese Türen eine Evidenz sind, dass Khufus Grabkammer irgendwo im Innern seiner Pyramide verborgen ist.“

 

Bildlegende:

Im Jahr 1993 bekam die Welt zum ersten Mal Bilder aus einem der beiden „Lüftungs“-Schächte in der „Königin“-Kammer  zu sehen, insbesondere den Verschlussstein am Ende des Schachtes. Auffällig waren die beiden Kupfergriffe, von denen der linke abgebrochen ist. Die grosse Frage war: Was ist hinter diesem Stein? Zuerst hiess es, eine offizielle Erforschung werde 1996 stattfinden, dann 1998.  Es sollte jedoch September 2002 werden, bis die Öffentlichkeit wieder etwas dazu erfuhr.

Mit einem weltweiten TV-Spektakel wurde eine „Nacht der Pyramiden“ veranstaltet, bei dem die Durchbohrung des Steinverschlusses und der erste Blick hinter den Stein „live“ ausgestrahlt werden sollten. Diese Bilder kamen dann auch, aber nur in den letzten Minuten der Sendung.

f0eb17a7318af493b420153b690bf0258.jpg

Cheops – Lüfungsschächte – So sahen die „Griffe“ 1993 ausf6c0fbbf62bba90e0ba7d72e4771d019d.jpg

Cheops – Lüftungsschächte – Ein Bild der angeblichen Live-Übertragung aus dem Schacht. Beide Kupfergriffe sind abgebrochen! Das abgebrochene Stück liegt nicht vor dem Verschlussstein, was bedeutet, dass es aus dem engen und steilen, 65 m langen Schacht herausgeholt worden ist. Zwischen 1993 und 2002 sind also weitere inoffizielle Versuche erfolgt!

 

 

2004 – Der „Pyramidenkrieg“ unter Ägyptologen

Am 9. Internationalen Ägyptologenkongress, der vom 6. bis 12. September 2004 in Grenoble stattfand, kam es zu einem Schlagabtausch zwischen dem Giza-Generalinspektor Zahi Hawass und dem französischen Forscherteam Gilles Dormion / Yves Verd’hurt, das mit seinen Remote-Sensing-Untersuchungen im Jahr 2000 in der „Cheops“-Pyramide einen Hohlraum unter der „Königin“-Kammer lokalisierte (siehe Seite 226), aber keine Erlaubnis für weitere Untersuchungen erhielt.

„Dr. Hawass sieht Ägypten als sein privates Jagdrevier“, sagten die Franzosen gegenüber der Presse, wie die britische Zeitung „The Independent“ in der Ausgabe vom 22. November 2004 in einem Artikel unter dem Titel „Pyramid Wars“ berichtete. 

Worauf Hawass an der Medienkonferenz entgegnete: 

„Das sind Spekulanten und Amateure. […] Ich kann nicht alle x-beliebigen Anträge bewilligen. Mir liegen 300 dieser Art vor. Die Anträge müssen von einer Institution kommen, und sie müssen überzeugend sein. Wir Ägypter müssen unsere Würde bewahren. Ich bin der Hüter der Pyramiden. Beim Bau der Pyramiden wurde ägyptisches Blut vergossen. Ich kann nicht zulassen, dass Amateure sich am Blut der Ägypter vergreifen.“

 

2006 – Kammern hinter dem Sphinx unter dem Aufweg zur mittleren Pyramide

Vom polnischen Team um Lucyna Lobos, auf die wir noch zurückkommen, erhielt ich 2010 eine Dokumentation zu Ground-Penetration-Radar-Untersuchungen im 2006. Die Auftraggeber waren unklar, doch ein Teil davon stand im Zusammenhang mit dem NRIAG-REPORT 2007, an dem auch die geologische Abteilung der Regierung beteiligt war. 

Im Abschnitt 6A, welches einer der drei Abschnitte war, die entlang des Sphinx Causeway gescannt wurden – dem steinernen Aufweg zwischen dem Sphinx und der mittleren Pyramide – gab es Anomalien, die gemäss Bericht unterirdische Räume bestätigen. 

Anmerkung: Es handelt sich dabei nicht um die beiden grossen Schächte hinter dem Sphinx oder um die „Osiris“-Anlage. Auch darüber wurde vom SCA nichts publiziert.

 

2006 – Meteoritenreste auf den Pyramiden entdeckt durch Dr. Pawlikowski

Dr. Maciej Pawlikowski vom „Institute of Geology and Mineral Deposits“ der University Krakau in Polen hat als Mineraloge bei der roten Pyramide in Dahschur und der Pyramide in Abu Rawash gearbeitet. Er hat 2006 auch am Gestein der 3 Pyramiden in Giza geforscht und seine Ergebnisse 2007 veröffentlicht im „Patina on the Bedrocks and Monumental Buildings of the Giza Region, Egypt. Zalewski, F., and Pawlikowski, M.“. 

Er entdeckte auf den Pyramiden bisher unbekannte Strukturen aus Metall und auf der Nordseite der grossen Pyramide lokalisierte er kleine Kraterspuren, 

die von Meteoriten verursacht worden seien, die in der Frühzeit auf Giza niedergingen. Es seien mehrere Teilstücke gewesen, die nach dem Einschlag noch zersplittert waren. Die polnischen Wissenschaftler wollten noch den Zeitpunkt bestimmen, wann und in welcher Epoche dieser Einschlag stattgefunden hatte, anhand von Proben der inzwischen ausgebildeten Patina auf den Gesteinsproben. Doch ich konnte nun auch 12 Jahre später keine Veröffentlichung dazu finden. 

Möglicherweise geben uns die Chroniken von Pharao Ramses III einen Anhaltspunkt dazu, der 1191–1159 v. Chr. lebte. Darin wird von einem Kometen berichtet, der im Norden von Giza niedergegangenen sei, wodurch grosse Teile Ägyptens und des heutigen Libyen zu einer Sandwüste wurden. 

 

2006 – Kilometerlange Scharrzeichnungen östlich von Giza durch Pawlikowski

Die Entdeckung der o. g. Meteoritenspuren war eigentlich ein Nebenschauplatz, denn die Wissenschaftler um Dr. Pawlikowski wollten vor allem die möglichen Scharrzeichnungen untersuchen, die sie östlich von Kairo entdeckt hatten. Gemäss Satellitenbildern handle es sich um zwei mehrere kilometerlange gebogene Hauptlinien, welche an einigen Punkten verbunden seien. Sie glauben, darin einen von Menschen gezeichneten, riesigen Skarabäus zu erkennen. Und sie vermuten, die Scharrzeichnungen würden aus der Zeit des Niedergangs des Kometen stammen, um den Sonnengott nach der Katastrophe zu besänftigen und zu huldigen. Pawlikowski vergleicht sie mit den kilometergrossen Riesenfiguren von Nazca in Peru, die auch nur aus der Vogelperspektive gesehen werden können (siehe Band III GAIA VERMÄCHTNIS).

 

2007 – Theorie zum Bau der grossen Pyramide durch Houdin

Es gibt viele Theorien zur Errichtung der 3 megalithischen Pyramiden. Offiziell gelten nach wie vor die Rampen-Theorien, also dass Millionen von Steinblöcken entweder über eine oder mehrere lange Rampen nach oben transportiert wurden, oder über Rampen auf allen 4 Seiten, die wie eine Wendeltreppe um die Pyramiden führten.

Der französische Architekt Jean-Pierre Houdin hat 2007 eine neu kombinierte Theorie präsentiert, nach der für den Bau der Pyramide nur für die untersten 43 m eine Aussenrampe benutzt wurde, doch für die weiteren 103 m eine innere Wendel-Rampe. Das Grabmal von Pharao Cheops sei so weitgehend von innen gebaut worden. Er sagt, seine Theorie vom zweistufigen Bau sei besser als alle anderen, denn sie sei die einzige, die über alle Bauetappen funktioniere. Sie würde auch erklären, warum keine Reste der Aussen-Rampe zu finden sind, weil ihr Material zum weiteren Bau der Pyramide verwendet wurde. Die durchschnittlich 2,5 t schweren Kalksteinblöcke seien von jeweils 10 Arbeitern über 21 jeweils um 7° ansteigende Gänge innerhalb der Pyramide nach oben transportiert worden. Am Ende jedes Ganges sei die Pyramide nach aussen offen gewesen, um die Blöcke für den nächsten Gang um 90° drehen zu können. 

Anmerkungen:

Die Theorie der „inneren Wendel-Rampe“ wurde übrigens bereits in den Dreissigerjahren von Edgar Cayce beschrieben!
Alle Theorien gehen – wie auch Houdin – immer nur von den durchschnittlich 2,5 t schweren Kalksteinblöcken aus. Doch keine Theorie hat eine Erklärung, wie das mit den viel grösseren und schwereren Blöcken und Platten aus dem roten Granit gelöst werden konnte? Es geht um viel grössere Blöcke in der Galerie, der „Königin“-Kammer und der „Königs“-Kammer, wo z. B. allein jede der 9 gewaltigen Deckenplatten rund 40–50 t wiegt. 

Es gibt auch zur Bautheorie von Houdin wieder viele Befürworter und Gegner, selbst unter den Ägyptologen. Ich nehme dazu die beiden für mich bekanntesten Stimmen. 

Prof. Erhart Graefe von der Universität Münster sagte:

„Es fehlte am Bauort schlicht genügend Wasser, um die Schlitten zu befeuchten, auf denen die Steine angeblich nach oben geschoben wurden“. 

Das ist ein sehr wichtiges Argument, bei allen Theorien mit den „Holz-Schlitten“.

Für Graefe wurde die grosse Pyramide stufenförmig errichtet, wie die mittlere und die kleine und andere frühere Pyramiden. Und die Steinblöcke seien über kleiner gemauerte Treppen Stück für Stück nach oben gehebelt worden.

Dr. Rainer Stadelmann sagte als ehemaliger Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo:

„Houdins Theorie ist nicht nur interessant, sie ist schlüssig und revolutionär“.

Das bedeutet schon viel, denn von ihm stammt das bisher bekannteste Kombimodell, mit 16 kleinen Start-Rampen, darauf 8 zusätzliche Zwischen-Rampen, deren Material danach für eine grössere Seiten-Rampe verwendet wurde. Im oberen Drittel folgt eine Flanken-Rampe und auf den letzten 20 m noch eine Zickzack-Rampe.  

Digital image released by Dassault Systemes 01 April 2007 shows a large external ramp used to build the first 43m of the Kheops pyramid. A French architecte, Jean-Pierre Houdin, is convinced to have discovered the mystery of the Kheops pyramid’s construction : the builders may have used an inside spiral ramp to build the upper section. With the help of sophisticated computer software developed by the French company Dassault Systemes, Houdin has been able to reconstruct a three-dimensional simulation of how the great limestone and granite blocks of the pyramid were put together stone by stone. AFP PHOTO DASSAULT SYSTEMES

Digital image released by Dassault Systemes 01 April 2007 shows the spiral ramp within the structure’s outer wall of the Kheops pyramid to finish its construction. A French architecte, Jean-Pierre Houdin, is convinced to have discovered the mystery of the Kheops pyramid’s construction : the builders may have used an inside spiral ramp to build the upper section. With the help of sophisticated computer software developed by the French company Dassault Systemes, Houdin has been able to reconstruct a three-dimensional simulation of how the great limestone and granite blocks of the pyramid were put together stone by stone. AFP PHOTO DASSAULT SYSTEMES

 

2008 – Entdeckung eines Höhlensystems unter Giza-Plateau durch Collins

Der Engländer Andrew Collins ist durch alte Aufzeichnungen seines Landsmannes Henry Salt auf diese Höhlen gestossen. 

Salt war 1815 britischer Generalkonsul in Kairo und ein reicher, passionierter Ägyptenforscher, der z. B. auch den italienischen Ägyptologen Giovanni Battista Belzoni beauftragte, für ihn die Ausgrabungen zu leiten. In seinen Memoiren beschreibt Salt, wie er 1817 mit dem anderen bekannten italienischen Ägyptologen Giovanni Caviglia ein mehrere hundert Meter langes Katakombensystem untersucht habe. Darin hätten sie auch Kammern und weitere Höhlendurchgänge gefunden. 

Gemeinsam mit seiner Frau Sue und dem britischen Ägyptologen Nigel Skinner-Simpson hat Collins Salts Expedition rekonstruiert und anhand dieser Grundlagen den Eingang zu diesen Höhlengängen tatsächlich westlich der Pyramiden gefunden. Er liegt heute nahe unter einem grossen Vewaltungsgebäude und die Anlage wird, je nach Quelle, „Tunnel of Birds“, „Cave of Birds“, „Cave of Bats“ oder archäologisch „Cave NC2“ genannt. Im März 2008 sind die Drei dort in ein komplexes Höhlensystem mit Gängen und Kammern eingestiegen. Aufgrund des Sauerstoffmangels mussten sie abbrechen und sind dann im April mit entsprechender Ausrüstung und Sauerstoffgeräten nochmals tiefer in das Höhlensystem eingedrungen. Der Teil, den sie durchschritten haben, sei etwa 107 m lang (siehe Abb. 7.57), und dann führe ein sehr enger Höhlengang noch tiefer, durch den man nur noch auf dem Bauch robben könne. Da mussten sie umkehren, weil es zu gefährlich wurde. Das Forscherteam fand einen sehr grossen Raum, den sie „Dome“ nennen. Dazu tierische Knochenreste und Mumienfragmente. Gemäss Collins seien die Höhlen Zehntausende Jahre alt, wenn nicht sogar älter, und hätten möglicherweise die Errichtung des Pyramiden-Komplexes und auch ägyptische Vorstellungen der Unterwelt inspiriert. Er spekuliert weiter, Giza werde in den alten Texten als „Rostau“ bezeichnet, was soviel wie „der Schlund zu den Gängen“ bedeute und für ihn der eindeutige Hinweis auf einen Eingang zu einer Welt im Untergrund sei. Er vermutet, dass der Höhlengang bis unter die mittlere Pyramide reiche und dort das Grab des mythischen Gottes Thoth liegen könnte, da es bisher nicht gefunden wurde. 2009 veröffentlichte Andrew Collins dazu sein Buch unter dem Titel „Beneath the Pyramids: Egypt‘s Greate“.

Anmerkung:

Dr. Hawass hatte im Jahr 2008 gegenüber dem „Discovery Channel“ erklärt, dieses Höhlensystem gebe es nicht und dass man schon alles über Giza wisse. 2009 hat er es dann doch noch bestätigt, wobei er seine Bedeutung negierte und sagte, es seien lediglich Katakomben aus der späten Epoche, von denen es zahlreiche gebe. Collins widersprach postwendend, da es sich um natürliche Höhlen und Gänge handle, die Hunderte Meter tief in den Untergrund führen und möglicherweise einer geologischen Falte folgen würden.

Der Eingang war 2008 noch offen, doch seit 2009 ist er durch eine Metalltüre verschlossen. Spätere Besucher berichten, auch der letzte Durchgang – den Collins „Tube“ nennt und nicht passiert hatte – sei seit 2010 zugemauert.

Als ich im Jahr 2011 dort war, haben wir zuerst den Eingangsbereich untersucht, der anderen Grabkammern aus den dynastischen Zeiten ähnlich ist und somit später gebaut wurde. Im hintersten Teil dieser Anlage geht es dann an einer Bruchstelle im Boden über eine Treppe und Zwischenebene etwa 10 m tiefer in eine zusammengestürzte Kammer. Von dort führt ein Gang in das eigentliche Höhlensystem in Richtung mittlere Pyramide. Dann mussten wir leider gleich nach Eintritt in den mittleren, langen Höhlengang umkehren, weil unsere Wache am Eingang uns warnte, dass sich eine Patrouille näherte. 

Ich vermute, der Gang geht noch weiter, tief unter den Sphinx. Es könnte auch Teil der Anlage der Lemurier sein, welche wahrscheinlich die ersten unterirdischen Räume erbauten. Für sie wären die rohen Höhlengänge zu tieferen Kammern typisch, die sie wieder verschlossen haben.

Tomb of the Birds – Der Eingang, links die mittlere Pyramide

Der Raum mit 2 Säulen und Gang

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Seitenkammer mit den Nischen

Der Zugang in das Höhlensystem

Der Höhlengang am Anfang

Der grosse Raum, Dom genannt

Tomb of the Birds – Karte gemäss Andrew Collins

 

2008 – Die Pyramide als Wasser-Pumpwerk? 

Die Theorie der Pyramide als Wasserpumpe ist schon bald 50 Jahre alt und wird immer wieder thematisiert. 

Sie beruht vor allem auf der Forschung des Österreichers Hermann Waldhauser, der ein Pyramiden-Modell im Massstab 1:100 nachbaute und es mit einfachen Mitteln zu einer funktionierenden Pumpe modifizierte, welche er 1976 sogar zum Patent anmeldete. Im selben Jahr veröffentlichte er sein Buch „Regenzauber der Pharaonen: Die Pyramiden als Instrumente der Wetterbeeinflussung“, in dem er neben der Wasserpumpen-Theorie auch vermutet, die Ägypter hätten so nicht nur einen Wasserspeicher gehabt für die Menschen und die Bewässerung der Felder in Zeiten der Wasserknappheit, sondern die Pyramide auch benutzt, um das Wetter zu beeinflussen respektive Regen zu erzeugen. 

Rund 20 Jahre später bekam die Wasser-Theorie 1988 wieder neuen Auftrieb durch den Amerikaner Christopher Dunn und seinem Buch „The Giza Power Plant: Technologies of Ancient Egypt“ (Das Giza-Kraftwerk). Er geht dann vor allem den Schritt weiter, wie diese Wasserkraft in Strom mit Plus- und Minus-Polen umgewandelt werden konnte. 

Wieder 20 Jahre später nahmen die beiden Deutschen Stefan Erdmann und Jan van Helsing 2008 das Thema wieder auf in ihrem Buch „Die Jahrtausend-Lüge“. 

Grundsätzlich wird auf den Grundthesen von Waldhauser und Dunn argumentiert, die Pyramide sei eine Wasser-Pump-Station respektive ein Speicher. Doch sie bringen noch andere Aspekte. 

Erdmann schrieb, er richte seinen Fokus auf folgende 4 Fragen zur Wasser-Pumpen-Theorie. Ich gebe hier einfach mal meine Schau und Antworten dazu: 

1. Wieso standen diese Pyramiden ursprünglich in einem ummauerten Wasserbecken?

Weil es keine Wasserbecken waren, denn die Umfriedungen stammen nachweisbar aus einer anderen Bauzeit und -phase und als Wasserbecken wären sie von der Fläche und Höhe der Mauern zu klein gewesen. 

2. Weshalb finden sich in verschiedenen Kammern der Großen Pyramide Wasserstandslinien?

Weil sie mehrfach überflutet wurden (gemäss Prof. Robert Schoch von der Universität in Boston in den Zeiten der Sintfluten und des Jahrtausend-Regens).

4. Wie kommt Nilschlamm in die Entlastungskammern?

Aus dem selben Grund, und inzwischen wissen wir, dass es einen Gang gibt, der die „Entlastungs“-Kammern mit der „Königin“-Kammer verbindet 

(siehe Entdeckung 1996 Seite 221).

3. Warum hat die Pyramide kein Eingang?

Weil sie – wie die anderen beiden megalithischen sowie die späteren dynastischen Pyramiden – am Schluss verkleidet wurde und damit auch der Eingang nicht sichtbar und zugänglich war. 

Dr. J.J. Hurtak sagte mir bei einem Gespräch im Jahr 2016, er und seine Frau Dr. Desiree Hurtak fänden, dass meine Zusammenfassung weitgehend zutreffe. Auch bei der Wasser-Frage und dass die Anlage so erbaut wurde, dass eintretendes Wasser wieder abfliessen könne. Sie könnten sich auch vorstellen, dass die Kombination von Wasser und Solar-Energie zu Hydrogen (Wasserstoff) umgewandelt wurde. 

Anmerkungen:

Ich teile diese Theorie also nicht, dass die Pyramide als Wasser-Pumpwerk geplant und gebaut wurde, sonst wären die anderen beiden Pyramiden wohl auch gleich oder ähnlich erbaut worden. Sie wurde einfach so genial konstruiert, dass eingetretenes Wasser auch nach Überschwemmungen wieder abfliessen kann. Ich glaube auch nicht, dass die Pyramide Strom erzeugen kann, doch aus ihrer Heiligen Geometrie produziert sie nachweisbar elektromagnetische Felder (siehe auch Messungen von Alvarez 1968 auf Seite 190), die auch in der Quantenphysik eine wichtige Rolle spielen. Diese Energieform wird in den o. g. Theorien jedoch nicht berücksichtigt.

Meiner Ansicht nach dient die grosse Pyramide deshalb mehr für den Empfang von solchen hochschwingenden Energien aus dem Weltenraum und den geistigen Welten.

Und natürlich als Hinweis auf die Sternkonstellationen und den Weg der Einweihung und des Aufstiegs. Zudem sind die 3 Pyramiden und der Sphinx auch Wegweiser zu den Anlagen im Untergrund …

Cheops – Darstellung nach Erdmann/Van Helsing mit einem unterirdischen Wasserzufluss vom Nil

Cheops – Darstellung nach Waldhauser. 1. Schiffbarer Kanal vom Nil, 2. Talweg/Schleuse, 3. Aufweg/Kanal, 4. Hauptgebäude/Schleuse, 5. Umfassungsmauer, 6. Hof, 7. Pyramiden-Oberbau. Er geht auch vom unterirdischen Wasserzufluss aus.

 

 

2009 – Neue Bohrungen beim Sphinx durch Hawass und Lehner

In einem Video auf YouTube berichten Dr. Zahi Hawass und Dr. Mark Lehner über ihre unerwarteten Boden-Bohrungen um den Sphinx (youtube.com/watch?v=3qGzfZHWbZE&feature=fvwrel).

Offiziell wurden die Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob der Sphinx vom aufsteigenden Grundwasserspiegel bedroht sei. Lehner überwachte diese Arbeiten „im Auftrag von Hawass“. Wie wir gleich sehen werden, ist bis heute unklar, ob das ägyptische SCA oder im Hintergrund doch die A.R.E. den Auftrag gegeben und bezahlt hat. 

In Zusammenarbeit mit der Universität von Kairo seien 8 Bohrungen mit einem Durchmesser von 10 cm in eine Tiefe bis 10 m vorgenommen worden. Eine Bohrung auch unter die linke Pfote, genau an dem Ort, den Hugh Lynn Cayce 1978 unbedingt tiefer untersuchen wollte.

Doch die Hälfte des Videos handelt davon „die New-Age-Ideen zu entlarven“, dass sich unter der Sphinx-Pfote Gänge und eine geheime Kammer befänden. Es ist schon erstaunlich, dass Mark Lehner diese als „New-Age-Ideen“ bezeichnet, obwohl er im Auftrag der A.R.E. schon vor 40 Jahren im Jahr 1978 mit Untersuchen am Sphinx begann (siehe Seite 199) und 1980 weiterführte (siehe Seite 207), die auf den Grundlagen von Edgar Cayce genau an dieser Stelle diese Kammern suchte. 

Und Hawass sagt am Schluss des Videos, sie hätten nichts gefunden …

Die Edgar Cayce Foundation (ECF) und die Association of Research and Enlightenment (A.R.E.) hatten seit 1974 auch mehreren, dokumentierten Kontakt mit Zahi Hawass, um die sogenannte „Hall of Records“ zu finden, nach den 1932 von Edgar Cayce beschriebenen Grundlagen (siehe Seite 179). Zu diesem Zweck erhielt die A.R.E. oder die führenden Mitglieder in den Jahren 1977 bis 1998 mehrere Bewilligungen über Hawass vom ägyptischen Obersten Rat der Antikenverwaltung (SCA). 

Robert Bauval schreibt dazu in seinem Blog (http://myblog.robertbauval.co.uk):

„Es wurde mir berichtet, dass es auch einen Bohrunternehmer gab, der von der SCA in den Jahren 2008–2009 beschäftigt wurde, um mit einer viel größeren Maschine im Bereich der Sphinx zu bohren, aber nicht zu nahe, um das Wasser herauszupumpen, um den Grundwasserspiegel zu senken. Tatsächlich war ich 2009 in Gizeh und habe die großen Bohrmaschinen dieses örtlichen Bauunternehmers gesehen. War das Bohren von Lehner und Hawass unter der Sphinx also ein weiterer direkter Versuch, die „Hall of Records“ zu finden? Haben die beiden Männer einen alten, aber noch unerfüllten „Deal“ mit der ECF abgeschlossen? […]“

In Edgar Cayces A.R.E. Mitgliedschafts-Newsletter „Antike Geheimnisse“, Feb./März. 2009, herausgegeben von John Van Auken, wurde folgende Ankündigung gemacht:

„NEWS aus dem Bereich FIELD – Zahi Hawass, um unter der Sphinx zu bohren!

Ich traf mich mit Dr. Zahi Hawass, Generalsekretär des ägyptischen Obersten Antikenrates, nachdem er eine Stunde lang mit unserer A.R.E. Gruppe gesprochen hatte. Er teilte mit, dass Joe Jahoda, ein langjähriges A.R.E. Mitglied, ihn überzeugt hatte, unter der Sphinx nach einer Kammer zu bohren. Bereits 1997 führten Jahoda und sein Partner Joseph Schor in Zusammenarbeit mit der Florida State University eine Bodenradar-Untersuchung um die Sphinx durch und fanden einen offenen Bereich im Untergrund. Diese Öffnung, möglicherweise eine Kammer, ist 30 Fuß tief und wird auf 26 Fuß Breite und 40 Fuß Länge geschätzt. Die Cayce-Lesungen identifizieren diese Kammer als Vorkammer zur „Hall of Records“, die von der rechten Vorderpfote der Sphinx entfernt ist. Jahoda fragte, ob A.R.E. den Spezialbohrer kaufen würde, der notwendig ist, um schräg in den Kalksteinuntergrund zu bohren. Kevin Todeschi, CEO von A.R.E., genehmigte den Kauf und unser „Spenden-Engel“, Don Dickinson, stimmte zu A.R.E. bei diesem Kauf zu helfen. So wurde der Bohrer gekauft, verpackt und nach Ägypten verschifft. Zahi sagte, dass er bald nach dem Eintreffen des Bohrers sein Team zusammenstellen und mit dem Bohren beginnen wird. Es sind aufregende Neuigkeiten! Wir machen einen großen Schritt auf dem Weg zu einem der drei Atlantischen Platten-Caches von Cayce. Bleiben Sie dran für Updates. […]“

Anmerkungen:

Jahoda war schon 1978 bei der Pyramidenforschung von RSI/SRI beteiligt (siehe Seite 199) und dann 1996/98 im Hintergrund auch an den Expeditionen von Dr. Schor, einem ebenfalls hohen A.R.E.-Mitglied (siehe Seite 217).  

Die A.R.E. soll sogar die Doktorarbeit von Hawass in den USA ermöglicht und finanziert haben, wie in der Biographie von Hugh Lynn Cayce nachzulesen ist „About my Father‘s Business“ (von A. Robert Smith, 1988, S. 250.):

„In den Jahren 1979-80 machte Hugh Lynn Cayce, Direktor des A.R.E. (und ältester Sohn von Edgar Cayce) folgende Aussagen zu Zahi Hawass:

„Ich habe ihm ein Stipendium an der University of Pennsylvania in Egyptology verschafft, um seinen Doktortitel zu erhalten. Ich erhielt das Stipendium durch eine A.R.E. Person, die zufällig im Fulbright Scholarship Board war. Er [Hawass] hatte Mark [Lehner] geholfen, an der Sphinx zu arbeiten, und ich bin sehr dankbar …“

Der Zweck und/oder das Ziel, Hawass bei seiner Hochschulausbildung in den USA zu helfen, war:  „damit Hawass innerhalb der Regierung [Ägyptens] vorankommt, um seine eigene Karriere voranzutreiben und Türen für das Projekt von Hugh Lynn [Cayce] zu öffnen, [und] er könnte es am besten auf dem Flügel der Hochschulausbildung an einem College der American Ivy League tun. […]“ 

Sphinx – Bohrung bis 10 m tief unter die berühmte linke Pfote des Sphinx 2009. Hawass sagte, sie hätten keine Hohlräume gefunden.

 

2009 – Entdeckungen zum Labyrinth in Hawara durch Polen und Amerikaner 

Schon die alten Griechen Herodot, Diodor, Strabon und Plinius beschrieben dieses legendäre Labyrinth vom Moeris-See. Es befand sich damals in der Nähe der antiken Stadt Arsinoe (Crocodilopolis) und all diese antiken Berichte erwähnen eine Vielzahl an Tempeln und Höfen, leider ohne ihre Zahl oder Lage genauer anzugeben. 

Herodot, der im 5. Jahrhundert v. Chr. durch Ägypten reiste, erwähnt in seinem 2. Buch der Historien (Kap. 148) einen gewaltigen megalithischen Bau, den die dortigen Priester als das Werk von 12 vorzeitlichen Königen bezeichneten:

„Auch ein gemeinsames Denkmal wollten sie [die zwölf Könige] hinterlassen und erbauten deshalb das Labyrinth, das etwas oberhalb des Moeris-Sees liegt, in der Nähe der sogenannten Stadt der Krokodile. Ich habe es noch gesehen. Es übersteigt alle Worte. Wenn man in Griechenland die ähnlichen Mauerbauten und andere Bauwerke zusammennähme, so steckt in ihnen noch nicht so viel Arbeit und so viel Geld wie in diesem Labyrinth. Dabei sind der Tempel von Ephesos und der auf Samos doch ebenfalls sehr beeindruckend. Gewiß übertreffen schon die Pyramiden jede Beschreibung, und jede von ihnen setzt viele große Werke der Griechen in den Schatten. Doch das Labyrinth überbietet sogar die Pyramiden! 

Es hat 12 überdachte Höfe, deren Tore einander gegenüberliegen, 6 im Norden, 6 im Süden. Rings um alle läuft eine einzige Mauer. Zwei Arten von Kammern sind in dieser Anlage, unterirdische und oberirdische, zusammen 3‘000, je 1‘500 von beiden Arten. Durch die oberirdischen Räume bin ich betrachtend selbst gegangen und spreche aus eigener Erfahrung. Von den Kammern unter der Erde habe ich nur gehört, denn die Aufseher wollten sie auf keinen Fall zeigen; sie erklärten, dort befänden sich die Särge der Könige, die dieses Labyrinth von Anfang an gebaut hatten, und die Särge der heiligen Krokodile. So kann ich von den unteren Kammern also nur sagen, was ich gehört habe. Aber nur schon die oberen, die ich mit eigenen Augen sehen konnte, sind ein geradezu übermenschliches Werk. 

An die Ecke am Ende des Labyrinths stößt eine vierzig Klafter große Pyramide an, in die riesige Figuren eingehauen sind. Ein unterirdischer Gang führt in das Innere der Pyramide … Doch ein noch größeres Wunderwerk bietet der so genannte Moeris-See, an dessen Ufern dieses Labyrinth errichtet ist … dass er ein Menschenwerk und künstlich gegraben ist sieht man deutlich. Denn etwa in der Mitte des Sees stehen zwei Pyramiden, die fünfzig Klafter hoch aus dem See hervorragen und ebenso tief hineinreichen. Auf beiden Pyramiden steht ein Kolossalbild aus Stein, eine auf einem Thron sitzende Figur. […]“

Eine weitere Beschreibung der Höfe und Kammern von Herodot lautet:

„Die Flucht dieser Kreuz- und Querwege durch die Höfe, der bunteste Schmuck allenthalben – das alles ist voll unzähliger Schönheit; von den Höfen tritt man in die Kammern, von den Kammern in die Säulenhallen, dann wieder in Kammern und wieder in Höfe. Überall ist die Decke aus Stein ebenso wie die Wände, und diese Wände sind voller Reliefs und jeder Hof ist mit Säulen umgeben. […]“

Er sagt an anderen Stellen, die zahlreichen Höfe und Säulenhallen, die die Vorplätze der einzelnen Heiligtümer bildeten, verwirrten die Besucher, die sich in den wiederholenden Raumsequenzen nicht zurechtfanden und die Anlage deshalb als Labyrinth beschrieben. Und dass die Tempel und ihre Höfe genau der Anzahl der 12 Gaue und Könige Ägyptens entsprachen, die um ein Zentrum angeordnet waren und in denen die lokalen Götter der Landesteile verehrt wurden (siehe Abb. 7.64). Diese Könige beschlossen gemäss Herodot, ihre Kräfte zu vereinen und ein Denkmal für sich selbst zu schaffen. 

Auch Diodor und Strabon, die Ägypten im 1. Jahrhundert v. Chr. bereisten – also rund 400 Jahre nach Herodot –, besuchten dieses Labyrinth und waren tief beeindruckt. Strabon schreibt im 17. Band seines Werkes „Geographica“:

„Bemerkenswert aber ist, daß die Decke eines jeden der Gemächer aus einem Steine besteht und daß auch die Breiten der verdeckten Gänge mit Platten aus einem Steine von außerordentlicher Größe bekleidet sind, indem nirgends weder Holz noch ein anderes Baumaterial mit verwendet wurde. Besteigt man das Dach, das in keiner bedeutenden Höhe ist, so erblickt man eine Steinfläche von ebenso großen Platten.“

Die Berichte über das Labyrinth zeigen, dass diese alten Historiker und die Ägypter selbst schon damals alle besagten, dass diese megalithischen Anlagen aus der vordynastischen Zeit vor den Pharaonen stammten. 

Die mögliche Lage des sagenumwobenen Labyrinths wurde bereits 1888 von Prof. Flinders Petrie entdeckt. Das überirdische Labyrinth war vollständig abgerissen worden, so dass nur noch ein grosses Bett aus Steinfragmenten übrig blieb. In diesem Haufen von Steinblöcken wurden interessante Gegenstände entdeckt, darunter Fundamente, massive Granitschreine, eine Blumenform aus rotem Granit, ein grosser Brunnen, nach Norden und Süden ausgerichtete Türpfosten, Fragmente von Statuen und eine grosse Granitfigur von Amenemhet III, dem der Bau des Labyrinths offiziell zugeschrieben wird. 

Dieser regierte von 1842 bis 1795 v. Chr. im Mittleren Reich (12. Dynastie) und liess 2 Pyramiden erbauen. Die erste bei Dahschur, sie wird auch „Schwarze Pyramide” genannt, weil die Kalkstein-Ummantelung fehlt, und die zweite Pyramide in Hawara. Ein gewaltiger Tempelbau bildete den südlichen Teil dieses grossen Nord-Süd ausgerichteten Pyramidenbezirks von 158 x 385 m (= 300 x 735 Ellen).

Von den ursprünglichen Fundamenten waren genügend Fragmente übrig, so dass Petrie die Grösse und Position der Struktur bestimmen konnte und fand, sie entspreche in etwa den Überlieferungen.

In Zusammenarbeit mit der Universität Warschau erhielt das Medium Lucyna Lobos 2008 eine Bewilligung zur Remote-Viewing-Untersuchung der Pyramide und Umgebung von Hawara in der Fayum-Oase, knapp 100 km von Giza entfernt. Hauptziel des Projekts im April 2009 war die Lokalisierung des bis dahin unentdeckten Eingangs zur Pyramide des Amenemhet, auch als möglichen Zugang zum unterirdischen Labyrinth. Das polnische Team fand innert Tagen gleich 2 Pyramiden-Zugänge, doch es wurde – wie so oft – keine Bewilligung zur Grabung und Öffnung erteilt. Dr. Hawass hat diese Eingänge anschliessend durch das SCA ausgraben lassen (Als ich im Juni 2012 dort war, konnte ich beide Eingänge und die Innenräume begehen. Die Pyramide ist eindeutig dynastisch). 

Dann legten die Polen den Fokus auf das zweite Ziel, das Labyrinth im Pyramidenumfeld zu finden. Doch nach dem schnellen und sensationellen Fund einer goldenen Maske wurde die Untersuchung von Dr. Hawass gleich wieder gestoppt, noch bevor die Suche nach dem Labyrinth respektive dem Zugang überhaupt begonnen hatte. 

Doch Mitwirkende im polnischen Team sagten mir, sie hätten den Nachweis für die Existenz einer grossen unterirdischen Anlage erbracht. 

Die Amerikanerin Dr. Carmen Boulter sorgte 2010 für weiteren Gesprächsstoff dazu, mit ihrem Video und den veröffentlichten Untergrund-Animationen. Diese beruhen gemäss ihr auf Satelliten-Scans des Österreichers Klaus Dona und einem unbenannten Freund, aus deren Scans dann ein 3D-Modell angefertigt wurde (siehe Bild). Doch ihre Technik ist umstritten, wurde von der Ägyptologie abgelehnt, und die Darstellung der Kammern und Gänge ist bei ihnen nicht geometrisch angeordnet – wie in allen Überlieferungen –, sondern sie liegen ungleich verteilt fast kreuz und quer zueinander. Doch sie belegen unterirdische Anlagen und die Forschung geht weiter …

Der Deutsche Joachim Gritsch von Enkira (der am polnischen Projekt beteiligt war) schrieb, sie fanden und erhielten noch andere Informationen, die jedoch noch nicht wissenschaftlich geprüft sind:

• „Es ist das grösste Bauwerk, das  jemals von Menschen konstruiert wurde, mit ca. 3‘000 Räumen, Korridoren, beweglichen Wänden usw.

• Der Bau dauerte 365 Jahre (von 4608 bis 4243 v. Chr.).

• Der Durchmesser von Osten nach Westen beträgt 48 000 ägyptische Ellen, 25,152 km.

• An den Wänden ist das astronomische Wissen der Ägypter geschrieben. Aus den schwer lesbaren Schriften kann man alle astronomische Entdeckungen ablesen. Auf dem riesigen Tierkreis sind die Sternbilder untergebracht.

• Viele Wände sind beweglich. Daher auch das Labyrinth. Altertümliche Texte beschreiben, daß sich dort Menschen verlaufen haben und dann dort verstarben. Sie berichten auch von geheimen Räumen im innern des Labyrinths, gefüllt mit Kunstgegenständen und Urkunden einer Zivilisation, welche tausende von Jahren vorher dort erblühte.

• Gebaut nach dem “Goldenen Kreis”, schliesst sie möglicherweise die “Hallen der Aufzeichnungen” mit ein. Sie ist aus Granit und einer speziellen Technik mit Gold gebaut, welche von einer verschwundenen Zivilisation übermittelt wurde, die viel älter ist als die ägyptische.

• Es befinden sich dort Räume mit den Urkunden von der Geschichte Ägyptens und den astronomischen Wissen in jener Zeit.

• Auf 36 großartigen Tafeln steht mit Hieroglyphen geschrieben, die Art der Berechnungen der letzten Abwendung der Verschiebung der Pole der Erde. Dieses Wissen sollte die Menschheit besitzen.“

Hawara – Die grosse Lehmziegel-Pyramide von Amenemhet

Hawara – Die goldene Maske, gefunden von Lucyna Lobos und dem polnischen Team.

Hawara – Rekonstruktion Labyrinth als 3D-Modell basierend auf einer Zeichnung von Petrie aus dem Jahr 1890.

Hawara – Ausschnitt Darstellung 3D aus Satelliten-Scans gemäss Dona und Boulter.

 

2009 – Funde durch heimliche Grabungen mit tragischem Ausgang

Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass unter den Häusern im angrenzenden Stadtteil Nazlet El-Semman – nahe dem Sphinx und den Pyramiden – immer wieder gegraben und schon einiges entdeckt wurde. Normalerweise werden diese illegalen Funde nicht publik, da sie auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. 

Im September 2009 ist bei solchen heimlichen Grabungen zuerst eine Hauswand und dann das ganze Haus nahe der Giza-Mauer eingestürzt. Es gab tragischerweise 6 Tote und es dauerte 4 Tage, die Leichen zu bergen, da sie in einem 8 m tiefen Schacht und einer kleinen Grabkammer verschüttet wurden. Man sprach von sensationellen Funden, einem Sarkophag und, je nach Quelle, von 12–14 kleinen, goldenen Figuren, alle aus der dynastischen Zeit. Seither wird zwischen der Ortsverwaltung und dem SCA darüber gestritten, ob und wie ganze Häuserzeilen abgerissen werden, damit ein Streifen von 40–70 m freigeräumt werden könnte, unter dem weitere Kammern, Anlagen und der „Cheops“-Aufweg vermutet werden. Wir kommen gleich nochmal darauf zurück.

Giza – Der Sarkophag und die goldenen Statuen.

 

Dies ist ein Auszug aus dem Buch GIZA VERMÄCHTNIS.