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Der Epilog von Prof. J.J. Hurtak
zum Buch GIZA MAUER

 

Langsam, Schicht um Schicht, gibt das Giza-Plateau seine Geheimnisse preis. Demnächst wird sich aus dem Sand um Giza ein riesiger neuer Baukomplex erheben (das Grand Egyptian Museum), der es Besuchern gestatten wird, die antike Architektur Ägyptens in virtueller Realität zu erleben. Wer immer nach Giza kommt und vor der Sphinx steht, im Angesicht der Pyramiden, die sich im wüstenhaften Hintergrund erheben, ist von Ehrfurcht ergriffen. Ingenieure und Ägyptologen sind von den Bauten und Rätseln Ägyptens fasziniert, so wie junge Leute gebannt vor der Kinoleinwand sitzen, wenn der neueste Steven-Spielberg-Film gezeigt wird.

Auch die Mauer ist zu einem provokanten Bauwerk geworden, und ihre Massivität und Länge versetzt sogar Architekten und Ingenieure in Erstaunen. Und das Staunen wird noch größer, wenn man sieht, wie weit dieser aufwendige Bau in die Wüste hinausläuft und am Horizont verschwindet. Meine Kollegen und ich hatten nichts über die Errichtung einer Mauer in Giza gehört, bis sie mir von Rico Paganini und Armin Risi (im April 2002) zur Kenntnis gebracht wurde. Dieses Buch ist in der Tat sowohl ein historisches Dokument als auch ein weiterführendes Buch für alle Leser, die erkannt haben, dass die Monumente Ägyptens mit den wissenschaftlichen Fragen des Lebens zu tun haben.

Die Mauer erscheint als eine Linie im Sand zwischen der älteren Generation klassischer Ägyptologen und den jüngeren Forschern, die zu einem Quantensprung bereit sind und ihren Blick auch unter den Wüstenboden Ägyptens richten. Es könnte weitreichende Folgen haben, wenn die Geschichte der Zivilisation nach der Entdeckung neuer „Rosetta-Steine“ umgeschrieben werden muss. Werden die unterirdischen Kammern von Rostau„reden“ und von einem früheren Zeitalter künden, wenn Mauern, Tore und Artefakte auftauchen, die durch den Schlüssel höherer Schwingungsmuster ihre Geheimnisse offenbaren?

Zusätzlich zur Entdeckung des Osiris-Grabes konnte mithilfe von Remote-Sensing-Techniken gezeigt werden, dass es noch zahlreiche Kammern und Gänge unter dem Plateau zu finden gibt. Ist die Große Pyramide nur die Spitze eines riesigen stellaren „Altars“ aus alten Zeiten, der ein Wissen um die Wechselwirkung zwischen Mensch und Gott enthält?

Die Pyramiden- und Tempelmonumente sind eine Herausforderung an alles, was wir bisher über die Bearbeitung von großen Steinblöcken, über Tiefbau und den Transport von tonnenschweren Quadern in spektakuläre Höhen gelernt haben. Haben wir hier das Ergebnis einer aufwendigen Arbeitsorganisation und -planung vor uns, oder kannte man im Altertum Geheimnisse über Baumethoden, die für uns in der fernen Vergangenheit entschwunden sind?

Forscher mit Ansichten, die sich von der offiziellen ägyptologischen Lehrmeinung unterscheiden, werden meistens ignoriert oder von den Vertretern des orthodoxen Standpunktes lächerlich gemacht. Das war schon immer so, seit es Bücher über dieses Thema gibt und seit sich der moderne Mensch die Frage stellt: „Wer erbaute die Pyramiden?“

Heute, wo wieder eine Seite in unserer Geschichtsschreibung umgeblättert wird, erreicht uns die Stimme von nichtakademischen Forscherkollegen, die offen sind für neue Sichtweisen, und deshalb sollte auch ihren Forschungen eine ernsthafte Beachtung geschenkt werden. Interessanterweise finden sich heute in den Reihen jener, die mit der klassischen Ägyptologie nicht mehr übereinstimmen, immer mehr auch hochgradige Kapazitäten aus anderen Fachkreisen, wie Geologen, Ingenieure, Physiker und Architekten. Aus dieser reichen Quelle von Beiträgen schöpft auch das Buch, das Sie gerade gelesen haben. Es ist eine kompakte, herausfordernde Zusammenstellung, die ihresgleichen sucht. Die vielen Abbildungen erlauben es jedem Leser, sich von den Zusammenhängen ein eigenes Bild zu verschaffen.

Die meisten Bücher über Ägypten und Giza behandeln die Themen des vorliegenden Buches nur oberflächlich oder einseitig aus einer bestimmten Perspektive. Rico Paganini und Armin Risi geht es jedoch nicht um das Vertreten einer fixen Theorie oder These, sondern um das Stellen von Fragen, vor allem um die Frage: Wie war es nicht?Die Fragen, die die Mauer und die Urgeschichte der Monumente betreffen, behandeln sie mit einer pluralistischen Sichtweise, die sowohl das Quellenmaterial der antiken Autoren als auch das lebendige Zeugnis der megalithischen Objekte umfasst. Selbstverständlich muss der Leser oder die Leserin zu eigenen Schlüssen kommen – mit dem physischen Auge und auch mit dem Auge des Geistes.

Meine Arbeit mit Remote-Sensing-Geräten, meine Forschungen zur stellaren Ausrichtung der Königskammer auf das Sternbild Orion (über die ich bereits im Jahr 1973 Studien veröffentlicht habe) und die akustischen Experimente in Tempelstrukturen auf der ganzen Welt haben mir gezeigt, wie moderne Technologien helfen können, unser Wissen zu erweitern. Gleichwohl stellt sich mir immer noch die Frage: Sind wir bereits zu einem Verständnis der nächsten Phase der mythischen Geschichte gekommen, oder sind wir dabei, das „Sternentor“ selbst zu entdecken? Werden die letzten übrig gebliebenen Wunder der Welt schließlich ans Licht kommen, oder werden sie in ihrer Zeitkapsel verborgen bleiben? Wird Ägypten seine Geheimnisse für immer für sich behalten?

Der alte ägyptisch-koptische Text genanntAsklepius, den man 1945 entdeckte, lässt uns ahnen, dass es hinsichtlich des alten Ägyptens noch viel zu entdecken gibt. In der Geschichte wird „Asklepius“, der Eingeweihte, von dem Lehrer „Hermes“ in den Mysterien Ägyptens unterrichtet, und er erfährt, wie groß und ehrwürdig Ägypten in der Vergangenheit war. Wir lesen dort (in den Abschnitten 21 bis 29): „Ägypten ist das Abbild des Himmels; es ist der Wohnort des Himmels  und aller Kräfte, die im Himmel sind. O Asklepius, wenn es aber für uns angemessen ist, die Wahrheit zu sagen: Unser Land ist der Tempel der Welt. […] [Doch in der Zukunft] wird es nicht mehr voll von Tempeln sein, sondern es wird voll von Gräbern sein. […] Denn die ganze Gottheit wird Ägypten verlassen und zum Himmel hinauf fliehen. Und Ägypten wird öde sein; es wird von den Göttern verlassen sein.“ Es ist unsere Hoffnung, dass wir diese Gräber wieder zurück in Tempel des Verstehens verwandeln können.

Die größte Mauer, die heute überwunden werden muss, ist die in den Köpfen und Herzen der Menschen. Lasst uns versuchen, das gabenreiche Vermächtnis zu begreifen, das uns in Giza erwartet. Lasst uns nie aufhören, weiter zu forschen und eine gemeinsame Grundlage zu suchen und zu finden. Lasst uns den Schatz der zukünftigen Artefakte ergründen, die die Puzzle-Teile unseres höheren Erbes bilden. In diesem tieferen Sinne wird die Essenz der Sphinx in uns weiterleben, und Giza wird zum Leuchtturm für die Welt werden.

 

Prof. J.J. Hurtak, Ph.D., Ph.D.

10./11. November  2004

 

James J. Hurtak ist einer der bedeutendsten und auch umstrittensten zeitgenössischen Pioniere im Frontbereich der modernen wissenschaftlichen und grenzwissenschaftlichen Forschung. 1973 erlebte er im Alter von 33 Jahren eine tiefgreifende mystische Erfahrung der nichtphysischen Welten und Dimensionen, wonach er mit einem neu aktivierten Wissen das monumentale Werk Die Schlüssel des Enoch niederschrieb, das die Schlüssel für die neuen „Wissenschaften der Zukunft“ enthält. Diese enthalten auch wichtige Informationen über die Vorgeschichte Ägyptens und die unterirdischen sowie höherdimensionalen Aspekte von Giza. J.J. Hurtak ist auch der Gründer der Academy for Future Science mit Sitz in Los Gatos, Kalifornien.