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RAPA NUI (Osterinsel, Chile)

 

8.2 Kraftort

 

Namen

– Osterinsel (Isla de Pascua) wurde sie von den spanischen Eroberern genannt.

– Rapa Nui heißt die Insel bis heute bei den Bewohnern, die auch sich selbst und ihre Sprache so benennen.

– Te Pito o Te Henua, „Nabel der Welt“ ist ein älterer Begriff von Häuptling Hotu Matua aus dem 15. Jahrhundert

– Makatikerani, „Auge, das den Himmel sieht“, ist ein Name des Urvolkes.

 

Geomantie

Dieser Ort trägt einzigartige Energien, die ich mit keinem der anderen 13 Orte vergleichen würde, außer Giza.

Allein schon die Lage dieser kargen Vulkaninsel mitten im Pazifik, in jeder Richtung über 3‘000 km vom Festland entfernt, lässt eine ureigene Energie aus luftig-windiger Weite entstehen, endlos wie sonst nirgendwo. Die Vulkane und Gesteine strahlen dazu im Gegensatz sehr hart und steinig, und doch feurig fließend.

 

Kraftpunkt

Der Hauptkraftort liegt beim Kraterhügel Maunga Puhi nahe Vaitea, als die geographische Mitte der Osterinsel und ebenso Mitte der imaginären Pyramide (Abb. 8.58). Die Energien sind hier extrem bipolar, und ich konnte das Erdmagnetfeld und die Dimensionsüberlappungen so direkt fühlen wie sonst nur in Giza. Erst Monate später las ich, dass eine Expedition von französischen Wissenschaftlern im Jahr 1964 hier ebenso außergewöhnliche Anomalien des Magnetfeldes gemessen hat.

 

– Entsprechung Scheitel-Chakra, Geist

– Farbe Violett

– Dominierende Elemente Luft und Feuer

– Entsprechungsort Giza, Ägypten

 

 

8.3 Haupt-Bauten

Die besonderen Wahrzeichen der Osterinsel sind die gewaltigen Ahu Steinplattformen und die monumentalen Moai Steinskulpturen, die auf ihnen stehen und deren Rätsel bis heute ungelöst blieb. Denn trotz umfangreicher Erforschungen sind die Erbauer, die Bauzeit und der eigentlicher Zweck immer noch unklar.

 

Moai – Stein-Skulpturen

Ein Moai heißt eigentlich Moai Maea und bedeutet „steinerne Figur“. Archäologisch gesehen stammen diese Statuen wahrscheinlich aus der Zeit zwischen 500 – 1700 n. C. Doch deren Alter ist heiß umstritten, weil die wissenschaftlichen Analysen große Unterschiede von 400 – 1500 Jahren aufzeigen, und die alternativen und esoterischen Quellen besagen, sie seien 2000 – 12‘000 Jahre alt.

Die akribische Erfassung aller noch vorhandenen Statuen verdanken wir dem deutschen Pater Sebastian Englert, der ab 1937 als Missionar dort lebte und 638 Statuen nummerierte und katalogisierte. Er hat mehrere Bücher geschrieben, darunter das Standardwerk „Die Erde des Hotu Matua“. Doch anhand der Ahu Plattformen und Vergleiche waren es ursprünglich über 1‘000 der kolossalen Steinstatuen.

Auf dem heutigen Ahu stehen nur noch 43 Moai, von denen 12 Skulpturen ab den 80er Jahren aufwendig restauriert wurden.

Die menschenähnlichen Figuren sind meist zwischen 6 und 12 m hoch und haben ein Gewicht von 40 -150 Tonnen. Der längste Moai misst 20,65 m und wird auf 250 Tonnen geschätzt. Doch er liegt noch im Fels am Außenhang des Vulkankraters Rano Raraku (siehe Abb. 8.17).

Ihr Machart ist meist ähnlich, obwohl es auch Ausnahmen gibt. Der übergroße Kopf  macht 1/3 der gesamten Statue aus und das Gesicht ist recht fein ausgeformt. Die Augen haben Pupillen, die einen direkt anschauen, und einige hatten ursprünglich Augeneinsätze aus weißen Korallen. Die Nasen zeigen meist auch die Nasenflügel und Nasenlöcher. Der Mund ist nicht sehr betont und die Kinnpartie breit und eckig.

Bemerkenswert sind die Ohren, meist „Langohren“ mit ihren lang gezogenen Ohrläppchen, teilweise mit einem Ohrpflock, aber auch „Kurzohren“, auf deren Unterschiede wir noch eingehen werden (siehe Seite 397).

Diese Steinbüsten enden fast alle unmittelbar unter dem Bauchnabel, und bei einigen ist noch der Phallus angedeutet.

Die größten Unterschiede zwischen den Figuren sind erst auf den zweiten Blick erkennbar, es sind die wechselnden Haltungen der sorgfältig gemeißelten Arme und Hände, die meist den Bauch bedeckenden. Die Moai unterscheiden sich auch beim unterschiedlich geformten Lendenschurz und seinem Knoten am unteren Rücken. Diese gemeißelten Feinheiten sind jedoch nicht bei allen Figuren erhalten.

Einige der Statuen trugen ursprünglich den Pukao, einem zylinderförmigen Kopfaufsatz aus roter Gesteinsschlacke. Auch über ihn wird spekuliert, vom Hut, über das Kopftuch bis zum Haarknoten. Es sind über 100 Pukao-Funde dokumentiert, meist in der Nähe der Moai, doch das ist ein auffallendes Missverhältnis zur Zahl der rund 1‘000 Statuen. Ein Vergleich der Ahu zeigte, dass die Pukao bei den kleineren Zeremonialplattformen fehlen, woraus geschlossen wird, dass nur Moais mit einer besonderen Bedeutung ein Pukao trugen.

Es gibt 3 Thesen darüber, was diese Statuen darstellen: Götter, Ahnen oder berühmte Häuptlinge. Gemäß der Rapa Nui-Legenden sind sie Bindeglieder zwischen unserer und der jenseitigen Welt. Sie standen immer auf einem Ahu, mit dem Rücken zum Meer und dem Blick auf die davor liegenden Dörfer. Außer beim Ahu Akivi, wo die 7 Figuren auf den Pazifik blicken, in Richtung des legendären Hiva (siehe Seite 380). 

 

Steinbruch am Rano Raraku

Der Rano Raraku ist mit seinen stolzen 150 m Höhe ein parasitärer Vulkan des Maunga Terevaka. In der 350 x 280 m großen ovalen Rano Raraku-Caldera sammelt sich Süßwasser, das seit Urzeiten zur Wasserversorgung der Insulaner überlebensnotwendig und damit auch ihre Lebensquelle war. Der Südosthang ist stellenweise eingebrochen, sodass eine steile Abbruchkante entstand. Dort liegen die Steinbrüche und die Produktionsstätten, aus denen fast alle Moai herausgetrennt wurden. Sie wurden mit dort gefundenen Obsidian-Meißeln und Basalt-Hämmern (toki), aus dem vulkanischen Tuffgestein gemeißelt. Thor Heyerdahl hat in Experimenten nachgewiesen, dass es mit diesen archaischen Werkzeugen möglich war das Gestein zu bearbeiten, doch nicht wie die Statuen danach herausgetrennt und bewegt werden konnten. Die Produktivität der  Bauherren war unglaublich. Denn hier kommen zu den ursprünglichen 1‘000 Moais nochmals rund 350 Statuen, in allen Stadien der Produktion. Rohlinge, deren Rückseite noch nicht herausgetrennt wurde, frei liegende die nicht bearbeitet wurden, und fertige Statuen, die zu Dutzenden etwa auf halber Höhe des Hanges stehen und bis zur Brust oder zum Kinn in der Erde stecken. Die Anzahl dieser Statuen lässt sich mit der vermuteten „Zwischenlagerung“ für die spätere Fertigstellung nicht erklären. Der deutsche Ethnologe Hans Schmidt unterschied bereits 1927 den „Ahu-Typus“ mit der flachen breiten Basis, vom „Raraku-Typus“ mit der keilförmig spitzen Basis, und vermutete richtig, dass gar nie beabsichtigt war, all diese zu den Ahus zu bringen. Dafür spricht auch, dass 21 Statuen im Innern der Caldera stehen, also ein Abtransport schier unmöglich war.

Die Köpfe haben fast immer das gleiche Gesicht und Profil, wie wenn sie nach einem Modell gefertigt worden wären. Lange dachte man, sie reichten nicht tief in die Erde, doch als einer ausgegraben wurde, maß er fast 16 m. In einer Felsnische liegt der größte aller Moai, mit der eindrucksvollen Länge von 20,65 Metern und geschätzten 250 Tonnen.

Diese Dimensionen erstaunen und es ist bis heute nicht geklärt, wie die Erbauer die Rohlinge aus dem Fels heraus bewegen und in die Hänge bringen konnten. Eine These besagt, sie seien mit Rollen und Seilen bewegt und herunter gelassen worden, denn noch heute sind Löcher zu sehen, die zur Verankerung der Holzpflöcke gedient haben könnten. Am Hang seien die Statuen dann in die vorbereiteten Gruben gestellt worden, um die Stege am Rücken zu entfernen und die Formen genauer heraus zu meißeln. So sind auch die Hunderte von Gruben eine große bautechnische Herausforderung. Anschließend erfolgte der Transport zum endgültigen Standort, dem nächsten großen Streitpunkt unter den Forschern. Denn wie konnten die Erbauer diese 40-150 t schweren Moai vom Steinbruch zu den Plattformen an den 3 Küstenlinien transportieren? In Experimenten hat man die zwei bekanntesten Thesen nachvollzogen, den liegenden Transport mit Rollen auf hölzernen Gleisen, und den aufrechten Transport mit Schlitten in einem Holzgerüst. Beide Methoden haben sich als durchführbar erwiesen, so Tausende von Arbeitern zur Verfügung standen. Es wurden auch mögliche Transportwege gefunden, teilweise geebnete, oder aufgeschüttete oder stellenweise gepflasterte Abschnitte. Am Bestimmungsort seien die Moais dann auf die Ahus gezogen und dort mit Hilfe der aus Steinen aufgeschichteten Rampen aufgerichtet worden (ähnlich Stonehenge, siehe Abb. 6.43).

Doch die Legenden der Rapa Nui überliefern uns, die Moais hätten sich durch den Zauber ihrer Vorfahren im Mondlicht selbst zu ihren Ahus bewegt (siehe Seite 402).

 

Ahu – Steinplattformen

Die gewaltigen Steinplattformen heißen Ahu und sind für mich im Zusammenhang mit Atlantis noch spannender als die Moais, denn ein Teil der Mauerwerke zeigt dieselbe polygonale Bauweise wie wir sie in Giza und Peru finden (Abb. 5.14-18).

Ähnliche Zeremonialplattformen finden wir auf vielen Polynesischen Inseln, Hawaii, Tahiti, Bora Bora, den Marquesas und den Cookinseln, was die These der Besiedlung von Westen her stützt. Derselbe Begriff Ahu wird auch auf den Marquesas, dem Tuamotu- und den Australinseln verwendet, doch nur für die erhöhte Plattform als Abschluss eines rechteckigen Marae (Zeremonialplatzes). Auf Rapa Nui sind mit Ahu die gesamten Zeremonialanlagen gemeint, die entlang der Küste innerhalb von 500 Metern zur Gezeitenlinie liegen. Denn nur 7 der 255 heute bekannten Ahu stehen im Inselinnern, davon 164 mit und 91 ohne Moai-Statuen.

Ein Ahu war und ist für die Insulaner immer eine Zeremonialstätte, eine im Bau und den Statuen manifestierte geistige Verbindung zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt ihrer Götter und Vorfahren. Wie auf Mururoa/Tahiti verleihen die Ahus den Menschen eine hohe spirituelle Verbindung und Kraft (Mana) sowie eine Unantastbarkeit gegenüber Feinden und bösen Geistern (Tapu). Es sind grundsätzlich streng spirituelle und zeremonielle Stätten, doch die Vorplätze wurden auch für rituelle Feste und politische Versammlungen genutzt.

Bautechnisch gesehen sind es mehrstufige  rampenförmige Steinaufschichtungen, mit meterhohen Außenmauern zur Küstenseite, die viel massiver und genauer ausgeführt wurden als die anderen 3 Seitenmauern, was zu der These führt, dass diese nachträglich angebaut worden sind.

Bei einigen Ahu, z. B. Tahira Vinapu, finden wir gewaltige Megalithmauern, die aus großen, perfekt bearbeiteten und mörtellos zusammengefügten Blöcken erbaut wurden, bei denen nicht mal eine Rasierklinge zwischen die Steine geschoben werden kann (wie wir es aus Giza und Peru kennen, siehe Abb. 8.21-24). Bei den meisten einfacheren Anlagen wurden lediglich viel kleinere und unbehauene Natursteine verwendet. Der eingefasste geebnete Bereich enthält einen Vorplatz, eine ansteigende mit Poro (Rollkieseln) gepflasterten Rampe, und eine erhöhte rechteckigen Plattform. Fast alle dieser altarähnlichen Plattformen haben zudem gemeinsam, dass sie genau auf den Sonnenaufgang zur Sommer- und Winter-Sonnenwende sowie die Tag- und Nachtgleichen im Frühjahr und Herbst ausgerichtet sind. Das beweist, dass auch diese Ureinwohner bereits erstaunliche astronomische Kenntnisse besaßen, wie an fast allen Hauptkraftorten der Erde.

164 der 255 Ahu Plattformen dienten als Fundamente für die kolossalen Moai und mussten bei mehreren Statuen, wie z.B. dem Ahu Tongariki mit 15 Figuren, Gewichte von Hunderten von Tonnen tragen können. Auf der Oberseite dieser Plattformen wurden tonnenschwere zylindrisch geformte Fundamentsteine eingelassen, auf denen die Moai perfekt aufgerichtet und nur mit kleineren Steinen verkeilt wurden. Sie blickten auf die davor liegende Ansiedlung, mit dem Rücken zum Meer, denn der typische Ahu der Osterinsel lag zwischen einem Dorf und der Küste. Man geht heute davon aus, dass jede Sippe eine eigene Anlage errichtet hatte. Dabei gab es eine klare Rangfolge, die den Abstand der Wohnhäuser zum Ahu bestimmte, und die streng hierarchische Gesellschaft widerspiegelte. Katherine Routledge, die die Osterinsel zur Zeit des Ersten Weltkrieges vor 1920 besuchte, ordnete in ihrem Buch „The Mystery of Easter Island“ die Ahus nach ihrer Art der Errichtung und der Ausstattung in 4 Typen. Ihre Ordnung ist bis heute gültig, obwohl einige Forscher Untergliederungen vorgenommen haben:

– Rechteckige Ahu (rectangular ahu) ohne Moai Statuen

– Ahu mit Statuen (image hau), aus einer mit Steinen verblendeten, erhöhten Plattform, die im Innern mit Erde und Geröll aufgefüllt ist

– Pyramidenartige Ahu (semi-pyramidal ahu), aus unbearbeiteten Steinen in Form einer flachen mehrstufigen Stufenpyramide errichtet, ohne Statuen

– Ahu Poe Poe, auch ohne Statuen, mit der spitzovalen Grundform wie die Kanus oder Pangea-Häuser (Abb. 8.46)

Nach neueren Thesen werden die beiden letzten Typen auch als Ossuarien für einen Totenkult betrachtet. Dies weil bei archäologischen Grabungen in den 80er und 90er Jahren in einigen der Ahu-Vorplätze (nicht in den Megalith-Kernen) kleine Kammern mit Knochenresten gefunden wurden, die dort nach der Verwesung der Toten auf dem Vorplatz als Zweitbestattung eingesetzt worden seien. Diese können jedoch viel später dort begraben worden sein, wie wir es z.B. auch aus Stonehenge kennen.

 

Anmerkung:

Ich teile ihre Ansicht, dass es auch hier mehrere Baustufen zu unterscheiden gilt. Routledge sieht den einfach gebauten, rechteckigen Ahu ohne Statuen als die älteste und den Ahu Poe Poe als die jüngste Form. Doch ich sehe die Megalithmauern als erste Baustufe, dann die mit den Moai und die pyramidalen Formen, und zuletzt die rechteckigen und spitzovalen Ahus ohne Figuren, die im Vergleich auch viel primitiver sind. Es erscheint wieder wie der Versuch der Nachfahren, die ursprünglichen Megalith-Anlagen nachzubauen.

 

Dies ist ein kurzer Auszug zu diesem Thema aus Buch GAIA VERMÄCHTNIS.

 

8. RAPA NUI, Osterinsel (Chile)

8.1 Landschaft 363

– Geografie 363

– Geologie 364

– Klima 366

– Vegetation 367

8.2 Kraftort 369

– Namen 369

– Geomantie 369

8.3 Bauten 370

– Haupt-Bauten 370

– Unterirdische Bauten 386

– Andere Bauten in der Region 388

– Tempel-Bauten 392

8.4 Geschichte 392

– Historische Geschichte 393

– Funde 396

– Prähistorische Geschichte 396

– Erbauer und Völker 396

– Ursprünglicher Zweck 398

– Legenden und Mythen 400

8.5 Geist 402

– Religionen und Gottheiten 402

– Spiritualität und Durchgaben 405