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Umweltzerstörung 

 

Die Menschheit veränderte ab dem 19. Jahrhundert das Gleichgewicht in der Natur der Erde, und verschlechterte seither drastisch unsere Lebensgrundlagen, und damit auch die Zukunftsaussichten für unsere Kinder und Nachfahren. Mutter Erde versinkt im Müll und der Umweltzerstörung. Sauberes Wasser wird immer knapper und wertvoller, deshalb nennt man es schon das „Gold des 21. Jahrhunderts“. Wir zerstören unsere Lebensmittelquellen und Anbauflächen, dadurch gehen die Nahrungsmittel für Menschen und Tiere stetig zurück. Bereits seit dem Jahr 2000 genügten die Welternten nicht mehr, der Kampf um Nahrung und Wasser hat begonnen. Dazu kommen weltweite Seuchen wie Aids und Ebola, und Pandemien wie BSE, SARS und Schweinegrippe, an denen Millionen Menschen und Tieren sterben.

 

Umweltverschmutzung

Umweltverschmutzung ist der Sammelbegriff für alle Verschmutzungsformen des natürlichen Lebensumfeldes auf Erden.

Wissenschaftlich betrachtet gehören auch die Lärm- und die Licht-Verschmutzungen dazu, auf die ich hier nicht eingehen werde. Die 3 häufigsten und schwerwiegendsten Arten der Umweltverschmutzung sind die Wasserverschmutzung, die Bodenverschmutzung und die Luftverschmutzung, die wir uns gleich noch genauer ansehen werden.

Die Entstehung der Umweltverschmutzung wird heute meist in 5 „Entwicklungsschritten“ dargestellt, und mit jeder Stufe ist das Ausmaß der Umweltverschmutzung gewachsen, bis zur heutigen globalen Umwelt- und Klimazerstörung.

1. Feuernutzung

2. Landwirtschaft

3. Städtebau

4. Industrialisierung

5. Globalisierung

 

 

Wasserverschmutzung

Die Wasser- oder Gewässerverschmutzung umfasst die organische, industrielle und chemische Verseuchung von Grundwasser, von Oberflächengewässern wie Flüssen, Seen und Meeren, sowie von Wasserkreisläufen. Der größte Teil der Gewässerverschmutzung in den Industrie- und Schwellenländern erfolgt durch ungeklärte Abwässer von Fabriken und Städten sowie von Schäden in den veralteten Kanalisationen. Ebenfalls massiv werden Grundwasser und Oberflächengewässer durch die Landwirtschaft verschmutzt. Vor allem die Viehjauche und die Düngemittel verursachen eine künstliche Nährstoffanreicherung (Eutrophierung), die durch ihre Konzentration die gelösten Sauerstoffe in Gewässern so stark reduziert, dass die aquatischen Lebewesen darin und das Wasser sterben (Hypoxie). Dazu kommen immer mehr extreme Schwermetall-Konzentrationen in den  Gewässern, die nur noch zum Teil und mit sehr großem Aufwand wieder entfernt werden können. All das geschieht vor unseren Augen, obwohl die „absichtliche Gewässerverunreinigung“ fast weltweit als Straftatbestand gilt. Außer in Extremfällen werde diese jedoch nicht einmal in Europa konsequent verfolgt, im Rest der Welt fast gar nicht.

Die meisten verschmutzten Fließgewässer aus allen Kontinenten münden letztendlich in die Weltmeere. Dazu kommen die jahrhundertelang weitverbreiteten direkten Einleitungen ungeklärter Abwässer und die Ölverschmutzungen durch die Förderung auf hoher See. Wie wenn das noch nicht genug respektive schon viel zu viel wäre, kommen seit etwa 50 Jahren auch noch die ganzen Müllberge dazu, die immer häufiger auf dem offenen Meer „entsorgt“ werden. Der Müll ist dann aus den Augen, doch immer noch da, und verursacht neue globale Probleme. 

 

Man unterscheidet in der Meeresforschung 4 Kategorien von Abfall:

– Abfälle aus dem industriellen Fischfang, auch durch verlorene Netze und Reusen.

– Abfälle der ebenfalls massive zunehmenden Schifffahrt, die ins Wasser geleitet oder einfach über Bord geworfen werden. Diese machen zusammen rund 20 % aus.

– Dazu kommen der feinere Müll und die Rückstände aus den Abwässern, die direkt ins Meer geleitet werden.

– Der weitaus größte Teil gelangt vom Festland ins Meer, durch die Abfälle, die an den Stränden zurückgelassen werden und durch Wind und Wellen ins Meer gelangen. Diese verursachen rund 80 %.

 

Diese Meeresverschmutzung ist schleichend und oft nicht direkt sichtbar. Doch das Beispiel der „Plastik-Kontinente“ führt uns diese Meeresverseuchung dramatisch vor Augen. Dieser Müll besteht vor allem aus Plastik von Säcken, Verpackungen, Flaschen, Tuben und Einwegrasierern, der sich nie auf löst. Er zerfällt durch die Wellenbewegungen in immer kleinere Teile, und je kleiner der Plastikmüll wird, umso gefährlicher ist er für die Wasserqualität. Und natürlich für alle Meerestiere, denn Wale, Fische und Schildkröten fressen den Müll und sterben daran, ebenso viele Vögel, die von den kleineren Fischen leben.

 

 

Bodenverschmutzung 

Die Bodenverschmutzung entsteht in erster Linie durch weltweit ungeheure Berge von Abfällen, die nicht verbrannt, sondern einfach vergraben oder auf Halden aufgeschüttet werden. Sie enthalten viele giftige Schadstoffe, Mikroorganismen und radioaktive Substanzen, die durch die Zersetzung und Regen in den Boden eindringen. Dazu kommen die Zusätze aus der extensiven Landwirtschaft und die Schadstoffe der Luftverschmutzung, die ebenso durch den Regen eingebracht werden.

Die Bodenzerstörung durch die industrielle Landwirtschaft, wissenschaftlich Bodendegradation genannt, hat jedoch auf unsere Nahrungsmittelkette einen viel größeren Einfluss und wird in 4 Ursachen eingeteilt:

– Misswirtschaft durch Monokulturen, übermäßiger Ackerbau, zu intensive Bewässerung und unzureichende Entwässerung von Ackerflächen (Versalzung).

– Zerstörung der Vegetationsdecke durch Überweidung, Abholzung in den Industrieländern und Brandrodung in den Schwellenländern (Amazonas, Brasilien).

– Zerstörung, Verdichtung und Abtragung der Bodenstruktur durch große Maschinen und industrielle Nutztierbestände.

– Verwendung von anorganischen Düngemitteln und Verschmutzung mit Abfällen aus den Haushalten und der Industrie.

Danach werden sie nach 3 Typen und ihren Folgen eingeteilt:

– Biologische Bodendegradation führt zum Verlust der Biodiversität, dem Rückgang des Lebendverbaus und zur Erosion.

– Chemische Bodendegradation führt zum Rückgang des im Boden befindlichen Kohlenstoffs und verstärkt damit den CO2-Gehalt der Luft. Dazu kommt die pH-Wertänderung, die zur Unfruchtbarkeit des Bodens führt, die Bodenversalzung, welche die Wasseraufnahme der Pflanzen verhindert, und die Vergiftung der Böden mit anorganischen und organischen Schadstoffen, die die Organismen in der Erde töten und zur Verseuchung des Grundwassers beitragen.

– Physikalische Bodendegradation entsteht durch Bodenverdichtung, welche die Bodenporen und somit den Lebensraum von Pflanzen und Organismen zerstört, durch Bodenversiegelung, die Hochwasser verstärkt, weil das Wasser nicht mehr in den Boden eindringen kann, und den Schwund des Bodens, respektive der Humusschicht, die die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens verunmöglichen.

 

 

Luftverschmutzung

Die Luftverschmutzung (wissenschaftlich Luftverunreinigung) umfasst die Veränderung der natürlichen Zusammensetzung der Luft, meist durch Smog, Rauch, Ruß, giftige Staubpartikel, sowie Gase, Dämpfe, Aerosole und Geruchsemissionen. Deshalb werden diese Stoffe auch als luftfremde Stoffe bezeichnet.

Das klingt fast harmlos, weil die meisten dieser Stoffe im Gegensatz zu Rauchemissionen unsichtbar sind, doch dieser Mix ist im wahrsten Sinne des Wortes tödlich.

Gemäß weltweiten Studien der WHO in Genf sind allein im Jahr 2012 über 7 Millionen Todesfälle direkt auf die Folgen von Luftverschmutzung zurückzuführen, davon mehr als die Hälfte auf Smog (tödlicher Mix aus stark erhöhten Luftschadstoffkonzentrationen über dicht besiedeltem Gebiet). Damit ist weltweit jeder 8. Todesfall auf verschmutzte Luft zurückzuführen.

Auch in der EU ist die Zahl der Todesopfer durch Luftverschmutzung im Jahr 2010 auf 406‘000 gestiegen. Das sind 6 Mal mehr als die 35‘000 Toten aus Verkehrsunfällen im selben Jahr. Der durch Luftverschmutzung verursachte Schaden für Mensch und Umwelt betrug so 2010 in der EU rund 23 Milliarden Euro. Die indirekten Kosten wurden auf 330 – 940 Milliarden Euro geschätzt, deshalb wurde gehandelt.

In den meisten europäischen Industrieländern ist die lokale Luftverschmutzung in den letzten Jahrzehnten durch gesetzliche Maßnahmen etwas zurückgegangen.

Doch in Amerika, China und Russland, in Schwellenländern wie Indien und Brasilien sowie in den Ländern der Dritten Welt, ist die lokale und regionale Luftverschmutzung wesentlich stärker und steigt weiter an, vor allem durch die Kohlekraftwerke.

In der Wissenschaft wird die Luftverschmutzung in 3 Gruppen unterschieden: Stoffbezogen nach den Ursachen, Flächenbezogen nach den Auswirkungen, und Wirkungsbezogen nach deren Folgen. 

Auch die Ursachen werden nach 3 Bereichen (Emittentengruppen) gegliedert: Die Energieerzeugung (Kraftwerke durch Atomspaltung, Kohle, Gas und Wasser), die Produktion (Industrie und landwirtschaftliche Tierhaltung), sowie der Verkehr (Straße mit PKWs und LKWs, Schiffe und Flugzeuge). 

Deren Hauptemissionen, ihre Anteile und Auswirkungen schauen wir uns nun kurz an. Die möglichen Maßnahmen folgen bei den Lösungen (siehe Seite 650).

1. Energieerzeugung

Kraftwerke, vor allem Kohle und Gas. Diese Kraftwerke verursachen mit 21,3 % die größten Treibhausgas-Emissionen (Kohlendioxid, Methan und Stickoxide). Die Hauptemission sind die Schwefeldioxide (SO2) und deren Folgen sind saurer Regen, Waldschäden und das Waldsterben.

2. Produktion 

Die Industrien verursachen 16,8 %, die Hauptemission ist Kohlendioxid (CO2) und die direkte Folge ist die Klimaerwärmung.

Die Massentierhaltung wird als „Landwirtschaftliches Nebenprodukt“ bezeichnet und verursacht 12,5 %. Doch nimmt man sie mit der „Landnutzung und Biomassenverbrennung“ von 10 % zusammen, wird die Landwirtschaft zum größten Klimasünder mit 22,5 %, noch vor den Kraftwerken und dem gesamten Verkehr. 

Dazu verfüttern wir den Masttieren fast 1/3 der Welternten damit wir Fleisch essen können und entziehen so der 3. Welt und Asien ihre Grundnahrungsmittel.

Die Hauptemission ist hier Kohlendioxid (CO2), doch verursacht die Landwirtschaft auch tragische 85 % der Methan- und 80 % der Lachgas-Emissionen, denn der Treibhauseffekt dieser Gase ist deutlich höher als der von Kohlendioxid. Dazu kommt das Ammoniak (NH3), und der Mix dieser Emissionen steigert die Klimaerwärmung und führt zu saurem Regen.

3. Verkehr

Die Emissionen aus dem Verkehr betragen  14 %. Doch nimmt man auch die Gewinnung der Brennstoffe von 11,3 % dazu, kommt er auf 25 %. Die Hauptemissionen der Abgase sind die Stickoxide (NOx), flüchtige organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC), Ruß und verschiedene giftige Partikel. Sie verstärken den Treibhauseffekt, den sauren Regen, die Waldschäden und die Ozon-Bildung.

– Der Straßenverkehr verursacht vor allem die Luftverschmutzung und etwa 1/3 der Verkehrsemissionen.

– Die Emissionen des weltweiten Schiffsverkehrs sind ebenso beträchtlich und verursachen wiederum 1/3 der Verkehrsemissionen. Seeschiffe verwenden zudem minderwertiges Schweröl (HFO), das bei der Erdölverarbeitung als Rückstand anfällt, und haben meist nicht mal eine Abgasfilterung. 

– Kerosin ist der Treibstoff, der bei Strahltriebwerken im Flugverkehr eingesetzt wird. Doch wie bei allen auf Mineralöl basierenden Treibstoffen entstehen bei der Verbrennung von Kerosin Emissionen, welche die letzten 1/3 der Verkehrsemissionen verursachen. So werden durch Flugzeuge jährlich 650 Millionen Tonnen CO2 und 1 Milliarde Liter Kerosin in die Atmosphäre ausgestoßen.

 

 

Klimaverschmutzung

Klimaverschmutzung durch CO2 vergrößert

Die Klimaverschmutzung oder Atmosphärenverschmutzung wird durch die Luftverschmutzung verursacht, und führt zur Klimaerwärmung und dem Ozonloch.

Im Jahr 2011 wurden weltweit über 34 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus energetischer Nutzung in die Atmosphäre eingebracht, das entsprach gegenüber 2010 wieder einem Anstieg um 3 %. Während man in den europäischen Ländern konsequent versucht, die Emissionen und den CO2-Ausstoß zu senken, steigerten China, USA und Russland, wie auch die Schwellen- und Entwicklungsländer ihren Ausstoß nochmals deutlich. China produzierte rund 500 Millionen Tonnen und hat damit die USA noch übertroffen. Mehr als die Hälfte der weltweiten Emissionen verursachten allein die 4 Staaten China (22,95 %), USA (18,5 %), Indien (5,14 %) und Russland (4,9 %). Beim Treibhausgas liegen die USA mit 24 % und Deutschland mit 14,5 % noch vor China mit 13,5 %. Es sind genau dieselben Länder, die auch eine wirkungsvolle Klimapolitik verhindern.

 

Ozonloch durch FCKW verkleinert

Die Zerstörung der Ozonschicht ist ein hartes Beispiel dafür, wie wir lange unbemerkt die Atmosphäre beeinflussten. Der Begriff Ozonloch steht für eine extreme Ausdünnung der schützenden Ozonschicht, vor allem über der Antarktis. Ursache der Ozonschichtzerstörung waren Chloratome aus Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die inzwischen weltweit verboten sind. Das Ozonloch trat seit Anfang der 1980er Jahre jährlich auf und war vorher wissenschaftlich unbekannt. Einige Wochen nach dem arktischen Sonnenaufgang brach die Ozonkonzentration ein und erholte sich innerhalb weniger Monate fast vollständig, durch die Speicherung und Umwandlung der Schadstoffe auf den Eiskristallen stratosphärischer Wolken. Die Ausdünnung durch die Chloratome steigerte sich innerhalb weniger Jahre von 5 % auf mehr als 50 Prozent. Betroffen ist eine Fläche von mehreren Millionen Quadratkilometern. Die Folgen sind dramatisch, denn die dort zu dünne Ozonschicht lässt mehr UV-B-Anteile der Sonnenstrahlung zur Erde hin durch, was negative Folgen für viele Lebewesen der Antarktis und für die Polschmelze hat.

 

Dies ist ein kurzer Auszug zu diesem Thema aus Buch GAIA VERMÄCHTNIS.